Im Vorjahr hatte Swatch noch einen Gewinn von 748 Millionen Franken geschafft. Letztmals hatte Swatch 1983 einen Verlust ausgewiesen - dem Jahr der Gründung des Unternehmens in seiner jetzigen Form und der Lancierung der gleichnamigen Plastik-Uhr.

Staatliche Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wie etwa Ladenschließungen und Reise-Beschränkungen sorgten in der Luxusgüterbranche 2020 für einen beispiellosen Einbruch. Besonders hart wurde Swatch getroffen. Der Umsatz des Unternehmens aus Biel sackte um fast ein Drittel auf 5,6 Milliarden Franken ab. Damit verfehlte Swatch die Analysten-Erwartungen und schnitt auch schlechter ab als die breiter aufgestellten Luxusgüterkonzerne Richemont und LVMH oder die Schweizer Uhren-Industrie insgesamt. Für ZKB-Analyst Patrik Schwendimann hat das auch damit zu tun, dass der Konzern einen bedeutenden Umsatzanteil mit günstigen Marken wie Tissot oder Swatch erwirtschaftet, die 2020 noch schlechter liefen als die teuren Uhren. Das Unternehmen kürzt nun die Dividende auf 3,50 von 5,50 Franken je Aktie.

Für das laufende Jahr rechnet Swatch weltweit mit einem starken Nachholbedarf beim Kauf von Uhren und Schmuck. Der Konzern sehe deshalb gute Chancen, dass sich die Umsätze in Lokalwährungen denjenigen von 2019 annäherten. Die Margen dürften deutlich anziehen. "Auch wir erwarten einen Turnaround im Geschäftsjahr 2021, halten den Ausblick aber für sehr optimistisch", erklärte Vontobel-Analyst Rene Weber. An der Börse verloren die Titel 2,7 Prozent.

rtr