Schwierige Marktbedingungen in Lateinamerika und Wechselkurseffekte verhageln dem Schweizer Agrarchemiekonzern Syngenta das Geschäft. Vorstandschef Mike Mack schraubte am Donnerstag die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr zurück und rechnet nun mit einem Gewinnrückgang statt einem stabilen Ergebnis. "Im dritten Quartal litt Lateinamerika weiterhin unter den Schwankungen der brasilianischen Währung und unter schwierigen Kreditbedingungen", erläuterte er. Syngenta werde deshalb in der Region in diesem Jahr seine ursprünglichen Erwartungen nicht erreichen. Brasilien ist der zweitwichtigste Markt für Syngenta. An der Börse kam die Prognosesenkung nicht gut an: Syngenta-Aktien fielen knapp drei Prozent auf 290 Franken.

Für 2015 rechnet der Vorstand nun mit einen Rückgang des Betriebsgewinns im prozentual mittleren einstelligen Bereich. Zuvor war er von einem stabilen Ergebnis ausgegangen. Im vergangenen Jahr hatte Syngenta bei einem Umsatz von 15,13 Milliarden Dollar ein Ebitda von 2,9 Milliarden Dollar eingefahren. Der Schwächen im Brasiliengeschäft machen auch der Konkurrenz zu schaffen. Erst kürzlich hatte der US-Chemiekonzern und Saatguthersteller DuPont seine Ergebnisprognose erneut gesenkt. Der US-Agrarchemiekonzern Monsanto, der Syngenta übernehmen wollte, machte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 deutlich weniger Gewinn und streicht 2600 Stellen.

Im dritten Quartal sank der Umsatz von Syngenta um zwölf Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar. Analysten hatten nur mit einem Rückgang von gut fünf Prozent auf 2,82 Milliarden Dollar gerechnet. Syngenta will seine operative Rendite (Ebitda-Marge) gleichwohl im Vergleich zum Vorjahr von 19 Prozent verbessern, wie Finanzchef Ramsey bekräftigte. Auch an dem Ziel einer Ebitda-Marge von 24 bis 26 Prozent im Jahr 2018 hielt er fest.

2015 werde für Syngenta ein weiteres Übergangsjahr, urteilten die Analysten der Zürcher Kantonalbank. Der Schweizer Konzern hatte im August den Rivalen Monsanto abgewehrt, der Syngenta für rund 47 Milliarden Dollar schlucken wollte. Syngenta will nun mit dem Verkauf seines Gemüsesaatgutgeschäfts und einem milliardenschweren Aktienrückkauf die Gunst seiner Anleger gewinnen. Der Verkauf sei auf Kurs, sagte Ramsay.

Reuters