So ein Fall könnte Team Health sein. Rosenstein erwarb im Februar rund acht Prozent des Kapitals. Die Team-Health-Aktie, die über viele Jahre stetig gestiegen war, ist seit mehr als einem Jahr im Rückwärtsgang, die Erlöse des Unternehmens nehmen aber zu. Nachdem Jana den Einstieg gemeldet hatte, legte die Aktie zunächst rund ein Drittel zu, verlor dann aber wieder. Aktuell notiert sie unter Rosensteins Durchschnittskurs.

Team Health ist einer der größten US-Anbieter von Arbeitskräften im Gesundheitssektor. Das Unternehmen startete 1979 in Knoxville als ausgelagerter Dienstleister für Notaufnahmen und wuchs vor allem durch Übernahmen. Heute bietet Team Health praktisch alle ärztlichen Dienstleistungen an. Mehr als 19 000 Ärzte und Spezialisten sind in 47 Bundesstaaten in Krankenhäusern, Militär- und Spezialeinrichtungen beschäftigt.

Firmenkäufe gehen ins Geld



Das Unternehmen setzte im vergangenen Jahr 4,3 Milliarden Dollar um und erzielte ein um Sonderabschreibungen bereinigtes Betriebsergebnis von 450 Millionen Dollar. Im laufenden Jahr werden die Erlöse um rund 30 Prozent zulegen. Dafür sorgen Akquisitionen. Die hinterlassen aber auch Spuren in der Bilanz: Die langfristigen Schulden sind deutlich von 560 Millionen auf 2,3 Milliarden Dollar gestiegen. Das ist der Grund für die schwache Entwicklung der Aktie. Rosenstein kritisierte bei seinem Einstieg die Kapitalallokation, die Strategie und die Aufsichtsorgane. In der Tat brachten die Zukäufe im vergangenen Jahr keine positiven Effekte auf das Ergebnis. Der Gewinn nach Steuern sank sogar. Das Unternehmen hat reagiert und räumte Janas Vertretern gleich zwei Sitze im Verwaltungsrat ein. Damit hat die Investmentgruppe einen großen Einfluss auf die künftige Entwicklung. Das zeigte im zweiten Quartal schon Wirkung: Die Kosten sind gesunken.

Rosenstein kann auch in eine andere Richtung einwirken. Im Frühjahr 2015 erhielt Team Health ein Fusionsangebot vom Wettbewerber AmSurg. Es bewertete das Unternehmen mit rund 70 Dollar pro Aktie. Heute kostet der Anteilschein weit weniger als die Hälfte. Das Management von Team Health wies damals das Angebot zurück. Mit Rosensteins Leuten an Bord dürfte das nicht der Fall sein. Dann geht nämlich Value vor Growth.