Bisher waren 420 bis 430 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden. "Die Coronakrise hat die Nachfrage beschleunigt", sagte Firmenchef Oliver Steil im Gespräch mit Reuters. Im vergangenen Jahr kam TeamViewer auf Erlöse von rund 390 Millionen Euro.

In den ersten drei Monaten kletterte der Umsatz um 18 Prozent auf 102,7 Millionen Euro. Wegen langsamer steigender Kosten legte das bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) um 96 Prozent auf fast 74 Millionen Euro zu. An der Börse kamen die Zahlen gut an, die Aktien stiegen in der Spitze um mehr als vier Prozent auf ein Allzeithoch bei 44,98 Euro.

Mit TeamViewer lassen sich Computer vernetzen, etwa zur Fernwartung, zur Fernsteuerung von Maschinen beispielsweise in der Medizin oder für Online-Konferenzen. Inzwischen wurde die Software auf mehr als 2,25 Milliarden Geräten installiert. "Durch unsere Lösungen können Firmen auf Reisen verzichten", sagte Steil. Mit Blizz hat TeamViewer auch eine Videotelefonie-App im Angebot. Angesichts der starken Konkurrenz sei dieser Bereich "nicht strategisch", so Steil.

Das 2005 in Göppingen gegründete Unternehmen hatte im vergangenen September den Sprung auf das Börsenparkett gewagt, der Emissionserlös lag bei 2,21 Milliarden Euro. Im Dezember wurde die Software-Schmiede dann in den Nebenwerteindex MDax aufgenommen. Inzwischen hält TeamViewer auch die Augen nach kleineren Zukäufen offen. "Aber wir brauchen Akquisitionen nicht, um ein sehr stark wachsendes Unternehmen zu sein", sagte Steil.

rtr