Unprofitable Technologieunternehmen wurden an der Börse in den letzten Monaten so massiv abgestraft, dass sie inzwischen 50 oder mehr Prozent von den Hochs verloren haben. Doch sollten Anleger diesen Discount jetzt schon ausnutzen? Oder gibt es bald einen besseren Einstiegszeitpunkt? Von Johann Werther

Steigende Zinsen, sinkende Ausgaben von Haushalten und Unternehmen und hohe Inflation – nicht gerade das beste Gemisch für unprofitable Wachstumstitel. Während allein schon die von der FED angehobenen Zinsen, die teilweise astronomischen Bewertungen auf DCF-Basis zerschlagen haben, kommt es nun noch dicker für die Tech-Unternehmen.

Denn nicht nur Kapital wird knapp und teuer, sondern auch die Kunden. Unternehmen müssen Budgets kürzen und Rückstellungen für eine ungewisse Zeit bilden, denn die Rezession steht vor der Tür. Doch auch für Unternehmen im B2C-Sektor ist die Lage prekär, da sich viele Haushalte durch Inflation und kommende Heizrechnungen einschränken müssen und so das ein oder andere Abo kündigen.

Das steht in den nächsten Wochen an

Doch so schlimm es bereits ist, für Tech-Aktien ist bisher kein rettendes Land in Sicht. Immerhin steht jetzt die neue Quartalsberichtssaison vor der Tür, in denen Unternehmen den Investoren ihre Ergebnisse vorbringen müssen. Es sollte dabei nicht verwunderlich sein, dass einige Unternehmen den Analystenkonsens verfehlen.

Dazu kommt aber auch die FED und die Zinsthematik. Denn die Inflation in den USA sinkt nur sehr langsam und Jerome Paul hat sich aktiv ihrer Bekämpfung verschrieben. Hier könnte es sogar noch über die bereits angekündigten 4,6 Prozent Zielzins hinausgehen, wenn es nicht bald zu einer deutlichen Abwärtsbewegung der Inflation kommt.

Bald fließt Blut auf den Straßen

Doch gerade, wenn es so schlecht steht, sollten Anleger diese historischen Chancen nutzen. Immerhin wird Geld bekanntlich in Krisen verdient und bei einigen Titeln jetzt oder in naher Zukunft zuzugreifen dürfte Sie in zwei bis drei Jahren strahlen lassen.

Denn egal, wie schlecht es gerade aussieht oder wie wenig Hoffnung es gibt, so hat der Kapitalmarkt immer einen Weg gefunden, sich dieser Krisen zu entledigen und wieder nach oben zu steigen. Zwar hat es der geborene Optimist in einer solchen Krise sicherlich deutlich leichter, doch jeder Anlegertyp sollte erkennen, dass es hier im Markt aktuell sehr viele Kaufgelegenheiten gibt.

Deswegen ist auch der Einstieg in Tech-Aktien, als Zukunftsunternehmen, jetzt schon und in den nächsten Wochen noch mehr eine Überlegung wert. Denn gerade jetzt sind viele Papiere, die ewig teuer und unkaufbar erschienen, auf einem Niveau für Schnäppchenjäger angelangt und jeder Anleger muss sich fragen: “Wenn nicht jetzt, wann dann?”

Als Basis-Investment eignet sich dabei ein ETF auf den TecDax oder auf die US-Technologiebörse Nasdaq. Beim TecDax bietet sich vor allem der iShares TecDAX UCITS ETF (DE) (WKN: 593397) an und für die US-Tech-Aktien der Xtrackers Nasdaq 100 UCITS ETF 1C (WKN: A2QJU3).