Sein Nachfolger werde Finanzchef Andre Krause. Der größte Sunrise-Aktionär Freenet sprach dem Deutschen in einer Stellungnahme sein Vertrauen aus. Zugleich teilte Sunrise mit, dass Verwaltungsratspräsident Peter Kurer auf der Generalversammlung vom April zurücktreten werde. Wer ihn ersetzt, ist noch nicht bekannt. Auch Kurers Stellvertreter Peter Schöpfer kandidiere nicht mehr für eine weitere Amtszeit in dem Aufsichtsgremium.

Sunrise hatte im vergangenen Jahr versucht, die Schweizer Tochter des US-Kabelriesen Liberty für 6,3 Milliarden Franken zu übernehmen. Doch nach einer Kampagne der deutschen Freenet gelang es Sunrise nicht, bei den Eignern genügend Rückhalt für eine Übernahme von UPC zu finden. Neben strategischen Bedenken störten sich die Aktionäre vor allem an dem ihrer Meinung nach zu hohen Kaufpreis.

Swantee und Kurer hatten sich für die Übernahme ins Zeug gelegt, ihr Ausscheiden kommt deshalb nicht überraschend. Swantee hatte im kleinen Kreis angedeutet, dass er Sunrise bei einem Scheitern der Transaktion verlassen könnte. Selbst bei Großaktionären, die gegen den Deal waren, genoss der Manager mit der niederländischen und schweizerischen Staatsbürgerschaft großen Respekt. Swantee war seit Mai 2016 Sunrise-Chef.

Swantee werde Krause bis zur Generalversammlung 2020 im April unterstützen, um einen reibungslosen Führungswechsel zu gewährleisten. Krause kam 2011 zu dem nach Swisscom zweitgrößten Schweizer Mobilfunker und war auch maßgeblich am Börsengang im Jahr 2015 beteiligt. Der Deutsche hatte zuvor bei O2 Germany in München und der Unternehmensberatung McKinsey gearbeitet.

Freenet stellte sich in einer Reaktion hinter Krause. "In den vergangenen Wochen hat Freenet mit ihm über mögliche Veränderungen gesprochen und er hat deutlich gemacht, dass er eine große und erfolgreiche Zukunft für Sunrise stand alone sieht - damit hat er uns überzeugt", hiess es. Freenet sehe keinen Grund, an ihrer Beteiligung etwas zu ändern. Zuletzt hielt die Gesellschaft knapp ein Viertel der Sunrise-Aktien.

An der Börse notierten Sunrise wenig verändert. Der Führungswechsel erhöhe die Unsicherheit, denn Sunrise müsse vor dem Hintergrund des geplanten Alleingangs die Strategie überarbeiten, erklärte Vontobel-Analyst Mark Diethelm. Doch die hohe Dividenden-Ausschüttung dürfte den Kurs stützen, so der Analyst.

rtr