Tesla-Chef Elon Musk hatte am Donnerstag mit der Ankündigung für Wirbel gesorgt, Konkurrenten seine Patente für Elektroautos zugänglich zu machen.

Umweltschonende Elektroautos sind bisher kaum verbreitet. Die Technik ist noch zu teuer, die Batterien haben eine geringe Reichweite und brauchen viel Zeit zum Laden, und die Ladeinfrastruktur ist noch viel zu lückenhaft. Tesla baut in Deutschland bereits mit der Deutschen Bahn ein Netzwerk an Schnell-Ladestationen an Autobahnen auf. Um dieses Thema ging es auch bei den Gesprächen mit BMW. Auch Daimler hatte früher schon erklärt, für eine engere Kooperation mit Tesla offen zu sein. Die Stuttgarter sind mit 4,3 Prozent an dem US-Unternehmen beteiligt.

Tesla will mit dem Vorstoß bei den Patenten, die sonst streng geschützt werden, die Entwicklung von Elektroautos vorantreiben. Musk ist dabei offenbar vom Herangehen der IT-Industrie, Basistechniken frei verfügbar zu machen, inspiriert. Im Silicon Valley wird schon länger diskutiert, dass Patentschutz wegen vieler Rechtsstreitigkeiten Innovationen nur hemmt. Wenn man Elektromobilität voranbringen wolle, sei es kontraproduktiv, Patente wie Landminen zu nutzen, um andere zu behindern, sagte Musk. "Wir glauben, der Markt ist groß genug für jeden."

Ob Musks Vorstoß den Durchbruch für die Batterietechnik bringt, ist allerdings offen. Denn die Patente des Panasonic -Konzerns, der alleiniger Produzent in der von Tesla geplanten Batterie-Fabrik werden soll, bleiben außen vor. Das Angebot ist außerdem keine aktive Öffnung. Musk sagte, das Unternehmen werde nur niemanden rechtlich behindern, der "auf Treu und Glauben unsere Technologie nutzen will". Ähnlich handhabt es bereits Twitter. Der Internet-Konzern verfolgt keine Patentverstöße mehr aktiv, behält sich aber das Recht vor, sie zur Verteidigung einzusetzen, wenn andere Firmen Twitter verklagen.

Reuters