Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) soll 2014 nur noch 15 bis 25 Millionen Euro betragen statt wie zuvor anvisiert auf 25 bis 35 (2013: 19,5) Millionen Euro steigen. "Einige unserer Initiativen haben sich verzögert", räumte Vorstandschef Hans Cornehl im Gespräch mit Reuters ein.

Auch im operativen Geschäft läuft es nicht rund. Der Umsatz - die Differenz aus Spieleinsätzen und ausgezahlten Gewinnen - sank im ersten Halbjahr um elf Prozent auf 68,2 Millionen Euro - und das, obwohl der Spieleinsatz beim deutschen Lotto "6 aus 49" seit Mai 2013 um ein Drittel höher ist. "Wir haben den saisonalen Effekt unterschätzt", erläuterte Cornehl. "Die Kunden saßen während der Fußball-WM zuhause vor dem Fernseher und haben weniger Lotto gespielt." Dazu komme, dass die Lotto-Jackpots in diesem Jahr bisher klein blieben und weniger Gelegenheits-Spieler anlockten. An der Umsatzprognose für das laufende Jahr von 135 bis 145 (129,9) Millionen Euro hielt Cornehl aber fest. "Die Jackpots gleichen sich statistisch über das Jahr wieder aus", sagte er.

Tipp24 operiert seit 2012 nur noch aus Großbritannien und Spanien, sein ursprüngliches Lotto-Online-Vermittlungsgeschäft ist in Deutschland per Glücksspiel-Staatsvertrag verboten. Die Mehrheit an den mit einer britischen Lizenz ausgestatteten Auslandsgesellschaften von Tipp24 hält eine Schweizer Stiftung, sie werden aber voll konsolidiert. Tipp24 veranstaltet praktisch eine eigene Lotterie auf Basis der in Deutschland gezogenen Lottozahlen, die Gewinnsummen zahlt damit Tipp24.