Dem TLG-Eigentümer Lone Star fließen damit bis zu 296 Millionen Euro zu, die TLG selbst nimmt 100 Millionen Euro ein. Damit sollen die nächsten Zukäufe finanziert werden. Der US-Investor Lone Star hatte die Büros, Geschäfte und Hotels der ehemaligen Treuhand Liegenschaftsgesellschaft (TLG) erst vor zwei Jahren für 1,1 Milliarden Euro inklusive Schulden vom Bund gekauft.

Am Freitag wird die Aktie erstmals an der Frankfurter Börse gehandelt. Dort ist die TLG nun knapp 660 Millionen Euro wert. Lone Star reduziert seine Beteiligung mit dem Börsengang auf 40 Prozent. Zweiter Großaktionär ist nun der Wertpapierhändler Mercantil Valores aus Uruguay, der allein gut ein Drittel der angebotenen TLG-Aktien abnahm und nun 21 Prozent am Unternehmen hält. Mercantil Valores gehört zum Finanzkonglomerat Mercantil America aus Panama.

Die TLG hatte ihre Börsenpläne trotz des Kursrückgangs an den europäischen Aktienmärkten vorangetrieben, während andere Kandidaten wie der Kabelanbieter Tele Columbus und die Online-Anzeigenbörse Scout24 den Sprung zunächst nicht wagten. Erst im Endspurt hatten sich genügend Investoren gefunden, die bereit waren, trotz der wackligen Börsen die TLG-Aktien zu zeichnen. "Die Nachfrage war sehr stark, das Orderbuch ist von hoher Qualität", hatte ein Beteiligter am Donnerstag gesagt. Die TLG hatte damit argumentiert, dass Immobilienaktien weniger von den grassierenden Konjunktursorgen betroffen sind. An die Börse begleitet wurde die von den Investmentbanken JPMorgan und UBS sowie von der Beratungsfirma VictoriaPartners.

Die TLG ist die erste deutsche Gewerbeimmobilienfirma seit zwei Jahren, die sich an die Börse wagt. Die rund 500 Immobilien der TLG konzentrieren sich auf die Wachstumsregionen um Berlin, Dresden, Leipzig und Rostock. Der Bestand geht auf Objekte zurück, die nach der Wiedervereinigung in den Besitz der Treuhandanstalt übergegangen waren.

Reuters