Für die Reisebranche war die Pandemie eine Katastrophe. 2020 sank die Touristenzahl um eine Milliarde Menschen, was etwa 75 Prozent Einbruch zu 2019 entspricht. Auch 2021 wird mit rund 66 Prozent Rückgang zu 2019 gerechnet, schätzt die UN-Tourismusgesellschaft UNWTO.

Besser sieht es dagegen in Westeuropa aus, wo der Großteil der Bevölkerung bereits geimpft ist. So stieg die Zahl der Übernachtungen in Italien von Juni bis August auf 35 Millionen Menschen, ein Viertel mehr als 2020. Auch Spanien, Griechenland und die Türkei vermeldeten einen klaren Aufwärtstrend. Trotz der Hoffnungszeichen erwartet die UNWTO frühestens 2023, dass der internationale Tourismus wieder das Vorkrisenniveau erreicht.

Von daher ist es wenig erstaunlich, dass die Branchentitel noch nicht richtig in Schwung kommen. Auch weil viele Firmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecken. So hat der Reisekonzern TUI kürzlich eine Kapitalerhöhung in Höhe von 1,1 Milliarden Euro durchgeführt, um Staatskredite zu tilgen und sich mehr finanziellen Spielraum zu verschaffen.

Der Konzern verbreitet Zuversicht. Letzten Sommer seien 5,2 Millionen Reisen gebucht worden. Ermutigend seien zudem 1,6 Millionen Vorbuchungen für den Sommer 2022. Optimistisch ist auch Markus Heller von der Münchner Unternehmensberatung Dr. Fried und Partner, der Touristikfirmen berät: "TUI hat die große Chance, überproportional vom erwarteten Touristikaufschwung zu profitieren", meint der Branchenprofi.

Besser mit Puffer investieren

Dennoch gibt es Risiken. TUI ist hoch verschuldet und nicht über dem Berg. Daher sollten Anleger den Titel nur mit Risikopuffer kaufen. Dafür eignet sich das Bonuszertifikat (ISIN: DE 000 DV6 WC5 8) der DZ Bank. Bis zur Barriere bei zwei Euro haben Anleger beim Aktienkurs von 2,85 Euro fast 30 Prozent Sicherheitsabschlag. Beim Cap von drei Euro ist bis zur Fälligkeit im Juni 2022 ein Maximalertrag von gut 13 Prozent erzielbar, weil das Zertifikat bei 2,64 Euro mit 7,5 Prozent Abgeld zum Aktienkurs gehandelt wird.

Nicht ganz so riskant wie TUI ist Lufthansa. Über eine Kapitalerhöhung hat sich die Fluglinie 2,16 Milliarden Euro besorgt. Damit sollen alle staatlichen Verbindlichkeiten bis zum Jahresende getilgt werden. Mehrere Analysten begrüßen, dass die Airline ihre unternehmerische Freiheit zurückgewinnt. Zudem fliegen mehr Geschäftskunden als erwartet. Die Berenberg Bank sieht Impulse, wenn es zu einer Abspaltung von Lufthansa Technik kommen würde.

Große Sprünge dürfte der Titel trotzdem nicht machen. Mit einem Bonuszertifikat der BNP Paribas (DE 000 PH5 0XR 9) können Anleger dennoch gut verdienen. Beim Cap von 6,00 Euro ist bis zur Fälligkeit Mitte Juni 2022 derzeit ein maximaler Ertrag von gut zwölf Prozent möglich. Bis zur Barriere von 4,50 Euro besteht aktuell ein Risikopuffer von gut 20 Prozent.

Bei beiden Papieren können hohe Verluste entstehen, falls die Barrieren berührt werden. Zudem sollten Anleger bedenken, dass die Krise in der Reiseindustrie noch andauert. Die Pandemie wirkt sich weiter auf Auslastung und Reiseziele aus und könnte sich verschärfen.