Ross könnte damit dasselbe Schicksal erleiden wie etwa der frühere Außenminister Rex Tillerson, der ehemalige Verteidigungsminister James Mattis und zahlreiche enge Mitarbeiter des Präsidenten. Anlass für die erwogene Ablösung von Ross ist laut NBC die jüngste Niederlage Trumps vor dem Verfassungsgericht, das eine Zusatzfrage zur Staatsangehörigkeit in der 2020 anstehenden Volkszählung nicht zuließ.

Trump will dennoch auf anderem Wege an die Daten gelangen und ordnete an, dass Bundesagenturen ihre Daten zur Staatsangehörigkeit durchforsten und dem Handelsministerium übermitteln sollen. Die Vorgehensweise des Präsidenten könnte zu neuen Rechtsstreitigkeiten führen. Hintergrund ist die Frage, ob die Wahlkreise auf Basis der Staatsbürgerschaft der Bewohner neu zugeschnitten werden können. Sowohl der Kongress als auch die Legislative in den Bundesstaaten greifen bislang auf die Zensus-Daten zurück, um zu ermitteln, wie viele politische Mandate auf die Wahlbezirke entfallen. Nach geltendem Recht wird dazu die Bevölkerungszahl zugrunde gelegt, ungeachtet der Staatsangehörigkeit der Bewohner. Sollte dieses Prinzip gekippt werden, würde dies voraussichtlich den Republikanern in die Hände spielen.

rtr