Offenbar gibt es Fortschritte in den Bemühungen um einen Frieden in der Ukraine. Die Börse reagiert - wie immer - sofort. Welche Aktien heute verkauft werden – und wo die Preise steigen.

Aktionäre von Rheinmetall stecken derzeit in einer unangenehmen moralischen Zwickmühle: Auch Sie dürfte es freuen, wenn der Krieg und damit das Blutvergießen in der Ukraine beendet wird. Immerhin sprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi am Sonntagabend davon, er und Donald Trump stimmten bezüglich des mittlerweile 20 Punkte umfassenden Plans „zu 90 Prozent“ überein. Auch wenn Russlands Präsident Wladimir Putin sich immer noch hart gibt, halten Beobachter zumindest einen Waffenstillstand mittlerweile tatsächlich für möglich. Denn am Montag sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut russischen Nachrichtenagenturen, Moskau stimme mit der Einschätzung von US-Präsident Donald Trump überein, dass die Konfliktparteien sich einer Lösung angenähert hätten und die Verhandlungen sich in der finalen Phase befänden.

Deutsche Rüstungswerte auf den Verkaufslisten

Für alle , die Rüstungsaktien im Depot haben, ist das andererseits ein schlechte Nachricht, wie man am Montag nach Weihnachten erneut sehen kann: Die Börsianer preisen einen möglichen Frieden bereits ein – und setzen Rüstungsaktien auf die Verkaufsliste; allen voran Rheinmetall mit einem Minus von 2,3 Prozent, gefolgt von Hensoldt mit minus 1,8 und Renk mit minus 1,7 Prozent. Noch härter traf es den italienischen Wettbewerber Leonardo, dessen Anteilsscheine am Montag 3,7 Prozent tiefer notieren.

Ein Grund jetzt panisch zu verkaufen sei das aber nicht, sagt Analyst Jacob Pedersen von der dänischen Sydbank. „Es wird sich schnell zeigen, dass die notwendigen Investitionen in die Verteidigung in Europa fortgesetzt werden und in den nächsten Jahren massiv zunehmen werden“, erklärte Pedersen gegenüber dem US-Börsensender CNBC. „Wenn wir eine Art Frieden erreichen, ist das definitiv ein positives Potenzial für europäische Aktien“, glaubt Pedersen.


Das sind die Friedens-Gewinner

Tatsächlich bedeutet ein Frieden aus Sicht der Börse auch: weniger Unsicherheit. Und das sorgt normalerweise für steigende Kurse. Hinzu kommt die Hoffnung eines wirtschaftlichen Aufschwungs in ganz Europa durch den notwendigen Wiederaufbau in der Ukraine. Damit erklären manche Beobachter auch den jüngsten Anstieg der Ölpreise. Infolgedessen stehen auch Ölaktien wieder auf den Kaufzetteln (die aktuell besten Titel finden Sie hier).

Das Thema Wiederaufbau treibt auch die Baubranche um. Ein Titel wie Hochtief hat seinen Kurs im Jahr 2025 bereits verzweieinhalbfacht, der deutsche Zementhersteller Heidelberg Materials hat sich fast verdoppelt. Die Aktie des österreichischen Baustoff-Konzerns Wienerberger sprang zwar erst im November an, könnte dafür aber noch Nachholpotenzial bieten.


Hochtief (WKN: 607000)

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