Im Juni wird in der Türkei gewählt und die Wirtschaft schwächelt - Grund genug für Präsident Recep Tayyip Erdogan, die türkische Notenbank zu attackieren und zu Zinssenkungen aufzurufen. Diese beugte sich und senkte die Rate mehrfach. Zuletzt lag der Leitzins bei 7,5 Prozent, im Januar lag die Rate noch bei 8,25 Prozent. Das soll die Wirtschaft ankurbeln, kostet aber Vertrauen bei Investoren: Sie glauben nicht mehr an die Unabhängigkeit der Zentralbank.

Seit Ende Januar verlor die Lira so gegenüber dem Euro in der Spitze rund neun Prozent, erst zuletzt holte sie etwas auf. Auch wenn die Regierung jüngst ihre Wachstumsprognose auf die für türkische Verhältnisse niedrige Rate von 3,3 Prozent in diesem Jahr senken musste: Mittelfristig sind die wirtschaftlichen Aussichten für die Türkei nicht schlecht. Das Land profitiert von einer jungen Bevölkerung, der niedrige Ölpreis entlastet das Leistungsbilanzdefizit, die Staatsschulden und das Haushaltsdefizit sind gering, ebenso die Verbindlichkeiten der Banken. Darüber hinaus soll nun ein Konjunkturpaket die Wirtschaft anschieben. Und nicht zuletzt dürfte der Euro wegen der Staatsanleihekäufe der Europäischen Zentralbank noch tiefer fallen.

Anleger, die auf ein weiteres Aufholen der Lira gegenüber dem Euro setzen wollen, können das Währungspaar mithilfe von Forex-Konten handeln.