Der Markt steht nahe seinen Höchstkursen und das trotz aller aktueller makroökonomischer Probleme. Doch sind die Märkte vielleicht einfach viel zu optimistisch? Die UBS-Analysten haben dazu eine klare Meinung.

Schon seit Längerem scheinen die Märkte nicht die wirtschaftliche Realität widerspiegeln und neue Allzeithochs in einer Rezession geben vielen Anlegern ein mulmiges Gefühl. Nun meldeten sich die Analysten der UBS in einer Studie zu Wort und nannten den Markt “zu optimistisch”.

Die Märkte sind zu optimistisch

Am Donnerstag veröffentlichte die Schweizer Investmentbank UBS eine Studie zur aktuellen Marktlage. Darin war wenig von neuen Rekordhochs zu lesen. Stattdessen hieß es hier:

„Während die Rally der US-Aktien diese Woche ins Stocken geraten ist, hat der S&P 500 im Jahr 2023 bisher immer noch 15,8 Prozent zugelegt. Unserer Ansicht nach deutet dies darauf hin, dass der Markt zu optimistisch ist, was die Aussicht angeht, dass die Fed eine sanfte Landung für die USA erreichen kann.“

Denn tatsächlich hat der Markt, trotz der veröffentlichten Fed-Minutes (Notenbankprotokolle) kaum auf die Nachricht, dass weitere Zinsanhebungen gewiss sind, reagiert. Ist die Börse aktuell vielleicht irrational?

Nicht nur UBS-Analysten – Immer mehr Experten kritisch

Ein Argument dafür wäre zumindest, dass nicht nur die UBS sich aktuell sehr kritisch zum Aktienmarkt äußert. Auch Institutionen an der Börse wie Morgan Stanley, J.P. Morgan oder der Weltgrößte Hedgefonds der Welt, Bridgewater Associates warnen vor einer Korrektur.

Doch wie geht es jetzt an den Märkten weiter und was könnte ein Auslöser für einen Abverkauf sein?

Kommt die Korrektur?

Aktuell deutet die Nachrichtenlage an den Märkten wohl auf eine Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau hin. So betonte die UBS etwa, dass die aktuelle Lage der Aktienmarktbewertungen wenig Spielraum nach oben zulässt. 

Nach Angaben der Analysten notiert der US-Aktienmarkt derzeit nämlich zu einem Forward-KGV von 19,3, was einer 19-prozentigen Prämie im Vergleich zum 15-Jahres-Durchschnitt, basierend auf dem MSCI USA Index, entspricht.

Die nächste Möglichkeit auf eine Korrektur von diesen hohen Niveaus bietet allerdings die Berichtssaison. Sollte hier eine Mehrheit der Unternehmen und vor allem Big-Tech beweisen, dass sich die wirtschaftliche Lage auch auf die Gewinne niederschlägt, dann ist ein Rückgang der Kurse wohl schneller da, als viele Anleger erwarten.

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