Adidas stiegen an der Dax-Spitze um gut fünf Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang 2020. Bei Puma fiel der Aufschlag mit knapp zwei Prozent zwar etwas knapper aus, der Kurs erklomm dennoch ein Rekordhoch und überwand erstmals die 100-Euro-Marke.

Im späten US-Aktiengeschäft waren Nike sogar um 14 Prozent nach oben geschossen auf ein Rekordhoch. Der Sportartikel- und Lifestyle-Konzern profitiert kräftig von der Aufhebung der Corona-Beschränkungen in den USA. Der Umsatz in Nordamerika schoss im vergangenen Quartal um 141 Prozent auf knapp 5,4 Milliarden Dollar nach oben. Weltweit waren die Erlöse mit 12,3 Milliarden Dollar (10,3 Mrd Euro) fast doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen in drei Monaten 1,5 Milliarden Dollar.

Eine große Nachfrage auf den Märkten Nordamerikas und Europas machten quasi die Bühne frei für ähnlich erfreuliche Quartalsberichte von Adidas und Puma in den kommenden Wochen, kommentierte Analyst James Grzinic von der US-Bank Jefferies. Er betitelte seine Analyse mit "Crikey Nike!" - zu Deutsch: "Meine Güte, Nike!" Der Umsatz in den Monaten März bis Mai liege um zehn Prozent über der Markterwartung. Enorm aufgeholt habe vor allem der Großhandel, nachdem sich im dritten Geschäftsquartal die Auslieferungen noch verzögert hätten.

Eine Übertragung der Wachstumsraten von Nike auf die von Adidas und Puma sei allerdings schwierig, schränkte Grzinic ein. Denn die gegenwärtigen Konsensschätzungen für die beiden deutschen Kontrahenten lägen weit unter den von Nike am Vorabend gemeldeten Werten. Das gelte für Adidas noch weit mehr als für Puma. Gleichwohl belege das Abschneiden von Nike eine weltweit stark steigende Nachfrage, von der auch Adidas und Puma profitieren dürften.

Angesichts dieses Nachfrage-Booms und eines Adidas-Kurses von knapp 310 Euro könnten nun neue Kaufempfehlungen für die Papiere ausgerufen werden. Denn von 40 Analysten rät derzeit knapp die Hälfte nur zum Halten der Aktien. Anders ist die Lage bei Puma, hier empfehlen von 25 Fachleuten bereits 17 den Kauf der Aktien. Aufwärtspotenzial haben hier jedoch die Kursziele: Das höchste beläuft sich auf 110 Euro, sodass dieses den Anteilscheinen also nurmehr rund zehn Prozent Aufwärtspotenzial einräumt.

dpa-AFX