Union Investment heißt die Fondsgesellschaft des Jahres 2015. Kein anderer großer Anbieter offerierte seinen Kunden in den vergangenen vier Jahren eine bessere Fondspalette. Ablesbar ist dies an den €uroFondsNoten, mit denen die Publikationen €uro, €uro am Sonntag und Börse Online das Rendite-Risiko-Profil von Produkten bewerten. Mit einer durchschnittlichen €uroFondsNote von 2,48 erreichte Union Investment hier die beste Bewertung.

Für Hans Joachim Reinke ist das ein schöner Erfolg. Seit Juli 2010 steht er an der Spitze von Union Investment. Mit dem Goldenen Bullen des Finanzen Verlags fährt er zugleich die Ergebnisse seiner Amtszeit ein.

Reinke ist ein Urgestein des genossenschaftlichen Sektors. Im Jahr 1987 kam er zur Volksbank Wachtberg, einem Ort knapp 20 Kilometer südwestlich von Bonn. Im Jahr 1991 begann er seine Karriere bei Union Investment und arbeitete sich Stück für Stück nach oben. "Das Thema Genossenschaft ist mir heilig", sagt der erfolgreiche Manager aber bis heute.

Auf Seite 2: Bodenständig geblieben



Reinke spricht fast täglich mit Vertretern der Volks- und Raiffeisenbanken oder besucht sie direkt vor Ort. Aus gutem Grund. Union Investment verkauft seine Fonds nicht direkt ans Publikum, sondern exklusiv an Kunden der Volks- und Raiffeisenbanken. Diese können aber nicht ausschließlich Fonds der Union Investment anbieten. Reinke muss sie also von seinen Produkten überzeugen.

Das gelang ihm in den zurückliegenden Jahren sehr gut. Allein in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahrs sammelte Union Investment netto 7,2 Milliarden Euro neues Kapital von deutschen Privatanlegern ein.

Dazu beigetragen haben in jüngster Zeit besonders stark die Privatfonds. Diese Mischfonds vertreibt Union Investment in sechs Varianten seit Juli 2010 und verwaltet in diesen Produkten über acht Milliarden Euro. 4,7 Milliarden umfasst allein der "PrivatFonds: Kontrolliert" mit vorgegeben moderater Schwankungsbreite.

"Wir haben vor dem Start der Privatfonds sehr genau hingehört, was die Kunden benötigen", sagt Max Holzer, der bei Union Investment seit Oktober 2004 den Bereich Asset Allocation leitet. Sein damaliges Resümee sieht er heute bestätigt: "Es gibt kein Produkt, das die Bedürfnisse aller Kunden mehr befriedigt."

Auf Seite 3: Guter Notendurchschnitt



Gut gefahren mit den Privatfonds sind bislang auch die Anleger, abzulesen an der €uroFondsNote, die im Schnitt bei 2,17 liegt. Diese guten Ergebnisse trugen zum Titelgewinn der Union Investment ebenso bei, wie die ünf exzellenten Dachfonds der UniStrategie-Reihe, von denen jeder sogar mit der €uroFondsNote 1 bewertet wird.

Überzeugend sind auch die Klassiker UniGlobal und UniRak, ein globaler Aktienfonds und ein Europa-lastiger Mischfonds mit €uroFondsNote 2.

Wie erklärt sich dieser Erfolg von Union Investment? "Einen Starkult gibt es bei uns nicht. Wir setzen im Management seit Jahren auf den Team-Ansatz", sagt Firmenchef Reinke. Im Klartext heißt das, dass er auf hürdenfreie Kooperation, auf geballte Expertise ohne Eitelkeiten setzt. Folglich dominiert bei Union Investment auch kein Manager das Außenbild des Unternehmens. Das Team ist der Star.

Das alles klingt bodenständig und wenig spektakulär, vielleicht sogar etwas lanweilig. Das gesteht selbst Sinan York Temelli ein, der die Pressestelle leitet. Er kann damit jedoch gut leben: "Seit der Finanzkrise 2008 ist Langeweile in der Finanzbranche der neue Qualitätsmaßstab", schmunzelt er.

Der Sieg war verdient, aber bis zuletzt hart umkämpft. Der zweitplatzierte Anbieter Candriam erreichte mit seiner Fondspalette nur einen geringügig schlechteren Durchschnitt der €uroFondsNoten. Der Name Candriam existiert erst seit Februar 2014. Dahinter verbirgt sich die ehemalige Fondsgesellschaft Dexia, die nun zum US-Versicherungskonzern New York Life Company gehört. Dritter Sieger ist Franklin Templeton. Die US-amerikanische Fondsgesellschaft erreichte nun zum sechsten Mal in Folge eine Top3-Platzierung. Soviel konstante Qualität lieferte bislang noch kein großer Investment-Anbieter ab.