Die Importe übertrafen den Wert der Ausfuhren nur noch um 79,61 Milliarden Dollar, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Im Mai hatte das Defizit noch bei rund 85 Milliarden Dollar gelegen. Während die Exporte diesmal um 1,7 Prozent zum Vormonat auf die Bestmarke von fast 261 Milliarden Dollar zulegten, schrumpften die Importe um 0,3 Prozent auf gut 340 Milliarden Dollar. Und das, obwohl der starke Dollar amerikanische Waren und Dienstleistungen in anderen Währungsräumen teurer macht. Zugleich werden dadurch die Importkosten gedämpft.

Der Außenhandel hat die US-Konjunktur im zweiten Quartal erstmals seit rund zwei Jahren gestützt. Dennoch reichte es erneut nicht zu einem Wachstum, weil die hohe Inflation und steigende Zinsen den Konsum belasteten: Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte deshalb von April bis Juni aufs Jahr hochgerechnet um 0,9 Prozent und damit bereits das zweite Quartal in Folge.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat das traditionell hohe Defizit immer wieder als Zeichen dafür gedeutet, dass sein Land von anderen Staaten über den Tisch gezogen werde - und deshalb Handelskonflikte angezettelt, etwa mit China. Am enormen Handelsdefizit hat das allerdings nichts geändert: 2021 übertrafen die Importe die Exporte um mehr als 800 Milliarden Dollar, ein Rekordniveau.

rtr