€uro am Sonntag: Der milliardenschwere Verkauf der Funkturmsparte der Deutschen Telekom ist in der Schlussphase. Angebote sollen unter anderem die spanische Cellnex, der US-Betreiber American Tower, aber auch Vantage Towers abgegeben haben. Marktkreisen zufolge sind Sie und American Tower aber aus Kartellgründen schon aus dem Rennen. Trifft das zu?


Vivek Badrinath: Bitte haben Sie Verständnis, dass ich Marktgerüchte nicht kommentiere. Funkmasten sind sehr attraktive Assets in einem sich konsolidierenden Markt. Wir wollen eine aktive Rolle bei der Konsolidierung spielen, sind aber unabhängig von Transaktionen bestmöglich für die Zukunft aufgestellt.

Welche Ziele fassen Sie denn ins Auge?


Als einer der führenden Funkmastenbetreiber in Europa mit 82 000 Standorten in zehn Ländern sehen wir uns alle Ziele an, die unsere Kriterien erfüllen. Wir haben in neun von zehn Märkten bereits eine führende Position und wollen diese ausbauen. In neuen Märkten streben wir eine ähnliche Position an.

Gibt es Kartellprobleme in Deutschland?


Ich will nicht darüber spekulieren, wie die Regulierer Zusammenschlüsse von Funkmastbetreibern beurteilen. Ich bin überzeugt, dass eine offene und unabhängige Mobilfunk-Infrastruktur wettbewerbs­fördernd ist. Funkturmbetreiber helfen Mobilfunkern, miteinander zu konkur­rieren. Das sollten auch die Aufseher im Kopf haben, wenn sie Deals bewerten.

Warum war die Aktie zuletzt unter Druck?


Unsere Aktie hat sich seit dem Börsengang im März 2021 sehr gut entwickelt. Wir ­haben vergleichbare Unternehmen outperformed und waren in Europa der erfolgreichste Börsengang 2021. Statt auf temporäre Schwankungen zu schauen, ­fokussieren wir uns lieber auf den langfristigen Erfolg unseres Unternehmens.