Der Batterie-Hersteller Varta hat am Freitag seine Umsatzprognose gesenkt. Statt den bisher angenommenen 940 Millionen Euro erwartet der MDAX-Konzern lediglich einen Erlös in Höhe von 900 Millionen Euro. Grund hierfür sind Produktionsstörungen bei den Kunden. Aufgrund von Materialengpässen und lokalen Lockdowns in Asien können einige Kunden nicht produzieren. Die Aktie brach nach der Senkung der Erwartungen um rund 15 Prozent ein. Das EBITDA, das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern, soll dennoch zweistellig ansteigen. Der Apple-Zulieferer erwartet das EBITDA bei 275 Millionen Euro.

Für die Jahre 2022 und 2023 plant Varta eine Wachstumsoffensive. Das Geschäft mit den neu entwickelten "4Drive Cell" Autobatterien und der Eintritt in das E-Mobility Geschäft sollen das geplante Wachstum ermöglichen. Die Ellwangener investieren stark in diesen Bereich, insbesondere in der Personalbeschaffung und in neue Produktionsstätten. Die hohen Investitionskosten bringen allerdings ein langsameres Wachstum beim EBITDA mit sich.

Die Zahlen zum zweiten Quartal


Bereits nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen im August sackte der Kurs von Varta zweistellig ab. Die Erlöse hatten lediglich um zwei Prozent auf 398 Millionen Euro zugelegt. Das starke Wachstum der Vorjahre gehe laut dem Unternehmen nicht mehr so kräftig weiter. Auf Sicht der vergangenen sechs Monaten befindet sich die Aktie rund sieben Prozent im Minus.

Aktieneinschätzung Varta


Die Aktie brach nach der Prognosesenkung um rund 15 Prozent ein. DZ Bank-Analyst Michael Punzet erkennt in der AD-hoc Mitteilung von Varta eine Belastung für die Aktie. Trotz positiver Nachrichten zur V4Drive Zelle sei das Anlegervertrauen durch die Prognosesenkung nachhaltig belastet. Punzet senkte den fairen Wert der Aktie von 145 Euro auf 90 Euro. Zudem stufte er seine Kaufempfehlung auf Verkaufen herunter.

Varta produziert unter anderem Micro-Batterien und Consumer-Batterien. Im Bereich der Micro-Batterien profitiert Varta vom Geschäft der kabellosen Kopfhörer wie etwa die AirPods von Apple. Aber auch in anderen Geräten wie E-Zigaretten finden die Energieträger Anwendung. Wir sehen den Batterie-Hersteller für die Zukunft gut aufgestellt. Zudem könnte der Einstieg in die Elektromobilität weitere Erlöse generieren. Wir empfehlen den Kurseinbruch zum Einstieg zu nutzen.