Auch wenn man es nicht mehr hören kann. Die Digitalisierung schreitet mit Riesenschritten voran und macht vor keinem Sektor halt. Erst recht nicht vor dem sogenannten Life-Science-Sektor, zu dem alles rund um das Thema Gesundheit zählt. Um die Fülle an Daten zusammenzuführen, die von den Unternehmen der Branche generiert werden, bedarf es einer gehörigen Menge IT-Power. Und hier kommt Veeva Systems ins Spiel.

Die staatliche Regulierung erfordert es zudem, dass den heiklen Themen Datenschutz und Dokumentation gleichzeitig Genüge getan wird, was die Sache besonders kompliziert macht, da hier Widersprüche aufeinanderprallen. Jeder Schritt von der Erprobung neuer Wirkstoffe über klinische Studien bis zur Produktion und Vermarktung muss archiviert werden und jederzeit nachvollziehbar bleiben, ohne Persönlichkeitsrechte von Patienten zu verletzen. Das Besondere an Veeva-Lösungen ist die sogenannte vertikale Integration, das heißt: die Begleitung des gesamten Kreislaufs von der Forschung bis zur Vermarktung mit einer einzigen Software. Das sorgt für ein Alleinstellungsmerkmal und verschafft dem Unternehmen einen Vorteil gegenüber den Konkurrenten, die jeweils nur Stückwerk für Teile entlang des Prozesses anbieten.

Allein im zurückliegenden Quartal legte der Umsatz gegenüber dem bereits starken Vorjahresquartal um 29 Prozent zu. Seit Jahren bewegen sich die Erlöse des Wachstumschampions wie an der Schnur gezogen nach oben. Zudem hat Veeva den Vorteil, dass für das Umsatzwachstum keine Investitionen notwendig sind. Steht erst einmal das Softwareportfolio, geht es nur noch darum, fortlaufend neue Kunden zu akquirieren. In diesem wenig kapitalintensiven Geschäftsmodell liegt eines der Geheimnisse der höchst lukrativen Softwarebranche.

Veeva bildet hier keine Ausnahme. Die Bruttomarge steigt Jahr für Jahr an, was darauf hindeutet, dass man die Kosten im Griff hat und über Preissetzungsmacht verfügt. Und sind die Systeme erst einmal im Netzwerk eines Kunden implementiert, ist der Wechsel auf ein Konkurrenzsystem ohne hohe Kosten - etwa für die Umschulung des Personals - und mögliche Datenverluste kaum noch machbar. Da kaum ein Wettbewerber über ein derart breites Produktportfolio verfügt, ist Konkurrenz für Veeva eher kein großes Thema.

Die sukzessive ansteigende Profitabilität ist der logische Schluss aus diesem Umstand. Allein im abgelaufenen Geschäftsjahr generierte der Konzern pro 100 US-Dollar Umsatz 37 Dollar an freiem Cashflow. Ein fortlaufender Eigenkapitalaufbau sowie eine nettoschuldenfreie Bilanz sind der Lohn. Um diese Qualitäten wissen die Börsianer, die der Aktie im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 75 zubilligten. Mit schrittweisen Kauforders während Schwächephasen sollte sich ein Einstieg lohnen.

Die Aktie ist zwar teuer, aber die Softwarelösungen sind stark gefragt. In diesem Umfeld trauen wir der Aktie weiteres Wachstum zu. Auf Jahressicht legte der Kurs um über 20 Prozent zu. Empfehlung: Kaufen