Der Schaden halte sich aber insgesamt in Grenzen. "Die direkten Auswirkungen für die deutschen Exporteure wären für Deutschland verkraftbar", so der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). "Denn das Handelsvolumen mit Griechenland ist nicht sehr groß." Die Unternehmen hätten zudem Erfahrung im Umgang mit schwierigen Märkten und Krisen. Sie würden daran arbeiten, die Geschäftsbeziehungen zu erhalten. Das große Risiko sei, dass große Handelspartner wie Frankreich und Italien von den Turbulenzen angesteckt werden könnten. "Niemand weiß, welche Dominosteine bei einer unkontrollierten Staatspleite fallen", erklärte der BGA-Sprecher.

Wegen der schweren Wirtschaftskrise waren die deutschen Ausfuhren nach Griechenland fünf Jahre in Folge gesunken, ehe sie 2014 erstmals wieder zulegten, und zwar um 4,7 Prozent auf knapp fünf Milliarden Euro. Das sind aber immer noch fast zwei Milliarden weniger als 2008. Mit einem Anteil von rund 0,5 Prozent an den Gesamtexporten liegt Griechenland auf Rang 38 der wichtigsten Kunden - direkt hinter Luxemburg, Hongkong und Irland, aber noch vor Malaysia, Slowenien und Israel. Zu den Verkaufsschlagern in Griechenland zählen Nahrungs- und Futtermittel sowie pharmazeutische und chemische Produkte.

Reuters