Viatris entstand vergangenes Jahr durch den Zusammenschluss der Abteilung für rezeptfreie Mittel von Pfizer mit der Generikafirma Mylan. Die Transaktion führte dazu, dass Pfizer-Aktionäre die Aktien erhielten. Die ETFs, die Pfizer-Aktien im Depot hatten, mussten diese verkaufen. Das erschwerte den Börsenstart ebenso wie der Umstand, dass das Management von Mylan bei zahlreichen Investmentfirmen nicht zu den Favoriten zählte. Für Witmer ist ein Pluspunkt, dass die Vorstandspositionen von Pfizer-Leuten eingenommen werden. Ein weiteres Plus ist ein starkes Portfolio, das neben Generika und rezeptfreien Medikamenten auch Biosimiliars und einige aktive Pharmaprodukte enthält. Viatris ist ein Schwergewicht. Zu den bekanntesten Präparaten gehört beispielsweise Viagra. Als langjähriges Mitglied des Roundtables der US-Börsenzeitung "Barron’s" glaubt Witmer, dass Viatris dieses Jahr 18 bis 19 Milliarden Dollar umsetzen und ein Betriebsergebnis vor Abschreibungen von 5,7 bis 6,5 Milliarden Dollar erreichen kann. Dem stünden Investitionen von rund 400 Millionen Dollar gegenüber. Das zeigt, dass der freie Cashflow stattlich ausfallen wird. Viatris kann eine ordentliche Dividende zahlen und trotzdem noch Schulden abbauen. Das Unternehmen hat im März einen Kapitalmarkttag. Da könnte die Neubewertung beginnen. Mit einer Entschuldung und überschaubaren Patentrisiken müsste auch der Bewertungsmultiplikator der Aktie Richtung Marktniveau steigen. Wenn die Aktie nur mit dem Neunfachen des möglichen Gewinns bewertet würde, könne sie sich verdoppeln, meint die Expertin.