Das Wichtigste vorab: Alle "Silvesterwetten" brachten Gewinn. Gegenüber unseren Empfehlungskursen lagen die Gewinne im Januar zwischen maximal 8,8 Prozent bei Patrizia Immobilien und 22,4 Prozent bei ElringKlinger. Klar, um diese Performance zu erzielen, hätten Anleger zu den Höchstkursen verkaufen müssen. Doch auch aktuell liegen noch sieben der acht Aktien im Plus - im Durchschnitt mit 8,5 Prozent.

Der Silvestereffekt geht auf Portfolioumschichtungen von Profianlegern zurück: Fondsmanager kaufen gegen Ende des Jahres die Gewinner des Aktienjahrgangs, Verlierer stoßen sie ab. Auf diese Weise können sie ihren Kunden vorgaukeln, mit ihrer Strategie das ganze Jahr über richtig gelegen zu haben. Schon Anfang Januar holen die Profis nicht selten die Verlierer wieder in die Depots zurück.

Zertifikat schlägt Gesamtmarkt



Anders als im Vorjahr legte auch das von uns mitentwickelte Zertifikat auf den SG Silvester Basket von Société Générale zu. Das Plus gegenüber dem Emissionskurs am 12. Dezember 2016 liegt bei rund 7,5 Prozent. Den HDAX - der Index umfasst die 110 Aktien aus DAX, MDAX und TecDAX - hat das Papier seit Auflage um circa 2,5 Prozentpunkte geschlagen.

Angesichts der aufgelaufenen Kursgewinne fragen sich investierte Anleger jetzt zu Recht, wie sie handeln sollen. Schließlich raten wir bei der Silvesterstrategie, grundsätzlich spätestens Ende Januar zu verkaufen. Doch das Basket-Zertifikat erreicht erst am 17. März das Laufzeitende. Und aufgrund der aktuell recht positiven Börsenstimmung könnte der Silvestereffekt durchaus noch einige Wochen tragen. Andererseits sind nur die wenigsten Aktien aus dem Korb auch aus fundamentaler Sicht kaufenswert. Beispiel Commerzbank und Deutsche Bank: Bei den beiden DAX-Titeln gingen die Silvesterwetten voll auf, da Anleger aufgrund des jüngsten Renditeanstiegs auf positivere Rahmenbedingungen für die Geldhäuser setzen. Doch könnte die gute Stimmung schnell wieder drehen, wenn sich herausstellt, dass die erhofften Ergebnisverbesserungen auf sich warten lassen.

Gewinne mitnehmen



Anleger sollten sich überlegen, die Hälfte der Zertifikateposition zu verkaufen - und damit schon einmal einen Teil der Gewinne sichern. Mit der anderen Hälfte bleiben sie bis zum Laufzeitende dabei. Die Rückzahlung richtet sich nach dem Kurs des Zertifikats am 17. März. Zur Verlustbegrenzung sollte ein Stopp bei zehn Euro gesetzt werden.