VW-Tochter Porsche hat sich in den USA zur Zahlung von mindestens 80 Millionen US-Dollar Entschädigung bereiterklärt. Grund sind Rechtsstreitigkeiten um falsche Verbrauchsangaben bei Benzinmotoren. Hierbei handelt es sich um potenzielle Kraftstoffverbrauchs- und Emissionsabweichungen. Zur Beilegung von zivilrechtlichen Ansprüchen sei ein entsprechender Vergleich mit Sammelklägern geschlossen worden. Die erhobenen Vorwürfe habe der Sportwagenhersteller nicht anerkannt, teilte das Unternehmen mit. So diene die Einigung der außergerichtlichen Beilegung des Streits und beziehe sich nur auf Fahrzeuge in den USA.

Verkaufszahlen von VW


Zudem hat VW am Freitag die Verkaufszahlen vom vergangenen Monat veröffentlicht. Demzufolge haben die Wolfsburger weiterhin mit der Chipversorgung und Corona-Beschränkungen zu kämpfen. Im vergangenen Monat gingen die weltweiten Auslieferungen um 23,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück. Insgesamt wurden 658.300 Fahrzeuge ausgeliefert. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres hat der Konzern damit gut ein Viertel weniger Fahrzeuge ausgeliefert als noch im Vorjahr. Die Aktie dreht am Freitag im freundlichen Marktumfeld ins Minus.

In Westeuropa lieferte VW 22,9 Prozent weniger aus, in China war es mit einem Minus von 23,8 noch ein stärkerer Einbruch. Neben der Kernmarke VW stand die kleinere Marke Skoda (-39,3 Prozent) noch stärker unter Druck. Die Schwierigkeiten rund um den Engpass bei Elektrochips könnten sich im zweiten Halbjahr wieder bessern, so der Konzern. Auch die Covid-bedingt angespannte Lage in China dürfte sich allmählich wieder aufhellen.

Einschätzung zur VW-Aktie


Die Wolfsburger waren im ersten Quartal vom Halbleitermangel, den Corona-Beschränkungen und den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs betroffen. Auch steigende Energie und Rohstoffpreise spielen eine Rolle.

Die Aktie sackte seit Jahresbeginn um rund 20 Prozent ab. Der deutsche Leitindex DAX hat im gleichen Zeitraum mit Minus 17,7 Prozent etwas weniger verloren. Hoffnungsträger bleibt die Sportwagentochter Porsche. Im Vormonat hat die Premium-Marke lediglich einen Rückgang der Auslieferungen von 10,4 Prozent verzeichnet. Zudem ist der Börsengang der Rendite-Perle in Planung. Davon könnte die Konzernmutter sehr profitieren. Im Bereich Elektromobilität will VW weiter investieren. So sollen bis zum Ende des Jahrzehnts sechs Zellfabriken mit einer Kapazität von 240 Gigawattstunden gebaut werden. Wir sehen den Konzern gut für die Zukunft gerüstet und das Porsche-IPO könnte den Wolfsburgern mehr finanzielle Flexibilität bringen. Wir empfehlen, das Papier daher weiterhin zum Kauf.

lb mit dpa-AFX

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