Der Bloxxter-Chef Marc Drießen zu seinem ersten Angebot auf Blockchain-Basis. Von Bernhard Bomke

€uro am Sonntag: Herr Drießen, Sie wollen Anfang 2020 erste Genussrechte auf Blockchain-Basis begeben, mit denen sich Anleger an einer Neubauimmobilie in Berlin beteiligen. Warum die Blockchain?
Marc Driessen: Wir wollen privaten Anlegern schon ab einem Betrag von 500 Euro die Möglichkeit bieten, sich an Premium-Immobilien zu beteiligen. Dabei soll der Anteil täglich weltweit handelbar sein und extrem niedrige Transaktionskosten haben. Das geht weder mit Immobilienaktien noch mit Fonds - und auch nicht mit herkömmlichen Anleihevarianten.

Ihr Produkt, so der Plan, beteiligt sich mit 150 Millionen Euro Kapital an der Finanzierung eines Wohn- und Geschäftshauses am Brandenburger Tor. Wo wollen Sie denn 300 000 Investoren dafür finden?
Wir gehen von durchschnittlich 3000 Euro Beteiligungssumme aus, brauchen also 50 000 Zeichner. Denen bieten wir eine Kostenstruktur und Transparenz, die sonst nur institutionelle Investoren kennen, eine Immobilie in allerbester Lage ...

... und eine jährliche Rendite von drei Prozent. Das klingt eher nach langweiligem Offenen Fonds als nach Blockchain.
Wir sehen uns in Deutschland in der Tat am ehesten im Wettbewerb mit Offenen Fonds, die allerdings oft nur zwei Prozent bringen, weniger transparent sind und aus denen Anleger nicht täglich rauskommen.

Wie hoch sind Ihre Gebühren?
Wir rechnen mit zwei Prozent Platzierungs-Fee und jährlich 0,2 Prozent. Der Handel des Anteils kostet je Transaktion nur zehn bis 60 Cent.

Welche Sicherheiten bekommen Anleger, die ja keinerlei Stimmrecht haben?
Ein Wirtschaftsprüfer wacht über die Konten, der Preis für die elektronischen Wertpapiere wird monatlich ermittelt und die Immobilie jedes Jahr bewertet.