Bosch erhält von Daimler und Volvo Großauftrag für Brennstoffzelle


Donnerstag, 17.06.2021 08.18 Uhr - Der Technologiekonzern Bosch hat von cellcentric, dem Gemeinschaftsunternehmen von Daimler Trucks und der Volvo Group für LKW-Brennstoffzellen, einen Großauftrag erhalten. Der Zulieferer wird für das Unternehmen, das zu einem weltweit führenden Hersteller von Lkw-Brennstoffzellensystemen werden will, elektrische Luftverdichter liefern, sagte Stefan Hartung, Chef des Bosch-Unternehmensbereichs Mobility Solutions, den "Stuttgarter Nachrichten" (Donnerstag). Dieser Luftverdichter ähnele technisch dem Turbolader, den man aus Verbrennerfahrzeugen kenne.

Hartung sieht darin ein Anzeichen dafür, dass technische Konzepte für die Brennstoffzelle "sehr wohl eine Perspektive für die deutschen Standorte bieten". Zum Auftragswert wollte ein Bosch-Sprecher keine Angaben machen.

Hartung sieht in einem schnellen Zulassungsverbot für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ein Risiko für die Beschäftigung. Damit werde hinter viele Arbeitsplätze ein Fragezeichen gemacht und auch die soziale Akzeptanz für die erforderlichen Maßnahmen verringert. "Wenn ich um meinen Arbeitsplatz fürchte oder ihn gar verliere, habe ich möglicherweise andere Sorgen als den Klimaschutz und entziehe ihm meine Unterstützung." Gegen die Menschen werde sich Klimaschutz aber nicht realisieren lassen.
dpa-AFX


Bund fördert Wasserstoffprojekte in Bayern mit über einer Milliarde Euro


Montag, 14.06.2021 13.47 Uhr - Der Bund fördert in Bayern sechs Wasserstoffprojekte von Unternehmen mit über einer Milliarde Euro. Wasserstoff sei das fehlende Puzzleteil, damit Klimaschutz in der Industrie gelingen könne und die Wirtschaft zugleich wettbewerbsfähig bleibe, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Montag in München. Es gehe darum, die Möglichkeiten neuer Technologien auszunutzen, hier konkret um die Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte, der Freistaat werde aus eigenen Mitteln 300 Millionen Euro beisteuern. Die Gelder würden unter anderem in konkrete Projekte von BMW, Siemens, Bosch und Wacker Chemie fließen. Das seien keine Träumereien. Grüner Wasserstoff - erzeugt aus erneuerbaren Energien - sei eine echte Chance. "Der grüne Wasserstoff kann fossile Energie ersetzen."

Die Bundesregierung hatte vor einem Jahr ihre Wasserstoffstrategie verabschiedet, mit der Deutschland in diesem Feld weltweit führend werden soll. Zuletzt wurden für ein europäisches Wasserstoffprojekt 62 deutsche Vorhaben ausgewählt. Hierfür wurden acht Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Davon bekommt Bayern nun eine Milliarde Euro, womöglich am Ende noch etwas mehr.

Die Bundesregierung will durch den Einsatz von Wasserstoff etwa in der Stahl- und der Chemieindustrie den CO2-Ausstoß deutlich verringern und die Klimaschutzziele erreichen. Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Gerade grüner Wasserstoff ist allerdings deutlich teurer als fossile Brennstoffe. Daher plant oder prüft die Regierung eine ganze Reihe von Instrumenten, um die Produktion in Schwung zu bringen.

Am Sonntag hatte das Bundeswirtschaftsministerium bereits mitgeteilt, Deutschland und Australien hätten eine Absichtserklärung für eine Wasserstoff-Allianz unterzeichnet. Mit der Kooperation könne der Import von nachhaltig erzeugtem Wasserstoff in relevanten Mengen ermöglicht werden. Australiens Regierungschef Scott Morrison sagte, internationale Zusammenarbeit sei der Schlüssel, um neue Energietechnologien wie grünen Wasserstoff zur Marktreife zu bringen. "Unser Ziel ist es, den billigsten sauberen Wasserstoff der Welt zu produzieren, der den Verkehrssektor, den Bergbau und die Rohstoffgewinnung in Australien und Übersee verändern wird." Große Energiefirmen wie die deutschen Versorger RWE und Uniper arbeiten bereits an möglichen Handelsrouten zwischen Deutschland und Australien.

Am Montag wurde zudem die Stiftung H2Global von 16 Unternehmen gegründet. Über die Stiftung werden grüner Wasserstoff und Derivate im Ausland mit langfristigen Verträgen angekauft, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Die Mengen sollten dann über jährliche Auktionen in Deutschland weiterverkauft werden. "Langfristige Abnahmeverträge schaffen so Planungs- und Investitionssicherheit für die Wirtschaft." Das Wirtschaftsministerium unterstütze das Instrument mit rund 900 Millionen Euro. Ziel sei es, schnell einen verlässlichen Markt zu schaffen. "Mit Lieferungen der Wasserstoffprodukte ist ab 2024 zu rechnen."
rtr


Deutschland und Australien unterzeichnen Wasserstoffabkommen


Montag, 14.04.2021 07:09 Uhr - Deutschland und Australien haben eine Vereinbarung zum Aufbau einer auf erneuerbaren Energien basierenden Handelsbeziehung geschlossen. Wirtschaftsminister Peter Altmaier und Bildungs- und Forschungsministerin Anja Karliczek unterzeichneten mit dem australischen Minister für Energie und Emissionsreduzierung, Angus Taylor, eine Absichtserklärung zur Einrichtung eines "Germany Australia Hydrogen Accord", teilte das deutsche Wirtschaftsministerium am Sonntag mit. Bei der Zusammenarbeit gehe es darum, "den Import von nachhaltig produziertem Wasserstoff in großen Mengen zu ermöglichen, was ein wichtiger Faktor zur Erreichung unserer strengen Klimaziele ist." Der australische Premierminister Scott Morrison sagte, internationale Zusammenarbeit sei der Schlüssel, um neue Energietechnologien wie grünen Wasserstoff zur Marktreife zu bringen. "Unser Ziel ist es, den billigsten sauberen Wasserstoff der Welt zu produzieren, der den Verkehrssektor, den Bergbau und die Rohstoffgewinnung in Australien und Übersee verändern wird", sagte Morrison. Emissionsarme Technologien seien von entscheidender Bedeutung für die Verringerung der Treibhausgasemissionen. Wasserstoff gilt als "grün", wenn er aus erneuerbarer Energie wie Wind oder Sonne durch Elektrolyse hergestellt wird. Große Energieunternehmen wie der deutsche Energieversorger RWE und Uniper arbeiten bereits an möglichen Handelsrouten zwischen Deutschland und Australien.
rtr