Als Urlaubsziel ist Skandinavien hierzulande beliebt. Wenn es jedoch um die Geldanlage geht, steht der hohe Norden auf kaum einem Einkaufszettel. Das ist traurig, besonders wenn man sich etwa die Entwicklung des im Oktober 2017 aufgelegten FRAM Capital Skandinavien anschaut. Er liegt seit Jahresanfang 2018 mit knapp drei Prozent im Plus. Zum Vergleich: der DAX ist rund 15 Prozent im Minus und der Euro Stoxx 50 auch immerhin zehn Prozent. Für FRAM-Manager Florian Romacker überzeugt Skandinavien mit stabilen politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen, hohem Bildungsniveau und Technologie- und Zukunftsgläubigkeit. Er investiert überwiegend in 30 bis 50 Small und Mid Caps aus Dänemark (17,2 %), Finnland (26,0 %), Norwegen (21,5 %) und Schweden (33,6 %). Trotz des Fokus auf die wachstumsstarken Titel beträgt das KGV des Fonds nur 13,4 und die Dividendenrendite 3,4 Prozent. Auch der Kurs-Buchwert ist mit zwei moderat. Skandinavien-Kenner Romacker ist voll des Lobes über die Unternehmen und auch die Staatsfinanzen der Länder. Schweden und Dänemark hätten nur eine Staatsverschuldung von etwa 40 Prozent.
Die Rahmenbedingungen geben den Ländern laut Romacker eine größere Flexibilität, die Wirtschaft zu stimulieren. "Außerdem bringe Skandinavien überdurchschnittlich viele innovative Wachstumsunternehmen hervor, insbesondere im Technologie- und Gesundheitssektor. Als Grund sieht Romacker die kleinen Heimatmärkte, die die Unternehmen zur Internationalisierung zwingen würden. Daher gehörten Dänemark, Norwegen und Schweden zu den Top Ten der wettbewerbsfähigsten Länder der Welt. Zudem agierten viele Titel in speziellen Nischen - Polarcus etwa. Dies ist laut Romacker ein seismisches Unternehmen, das Unterseelandkarten an Ölfirmen verkauft. Oder das norwegische Unternehmen Tomra, dem fast jeder schon einmal im Alltag begegnet ist. Es ist der Weltmarktführer bei Leergut-Rücknahmeautomaten. Aufgrund der weiter unsicheren Märkte bleibt Romacker vorsichtig und hat eine Cashquote von gut 16 Prozent.