14.21 Uhr - Adidas will in den nächsten vier Jahren eigene Aktien für bis zu vier Milliarden Euro aufkaufen und damit überschüssiges Geld an die Aktionäre zurückgeben. Der Rückkauf soll im Januar beginnen und bis 2025 abgeschlossen sein, wie der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller am Donnerstag in Herzogenaurach mitteilte. Adidas-Chef Kasper Rorsted hatte bei der Vorstellung seiner neuen Stratege im Frühjahr angekündigt, über Dividenden und Aktienrückkäufe innerhalb von fünf Jahren acht bis neun Milliarden Euro aus dem operativen Mittelzufluss (Free Cash-flow) auszuschütten. Außerdem soll der Erlös aus dem Verkauf der US-Tochter Reebok zum großen Teil an die Aktionäre weitergereicht werden. Adidas kann daraus mit bis zu zwei Milliarden Euro rechnen. In diesem Jahr hatte Adidas bereits eine Milliarde Euro für Aktienrückkäufe ausgegeben. "Im Laufe der nächsten Jahre wird unser Geschäft erheblich mehr Cashflow generieren als jemals zuvor", sagte Finanzvorstand Harm Ohlmeyer. Allein im nächsten Jahr solle der erwartete hohe Free Cash-flow fast komplett an die Aktionäre zurückgegeben werden.

12.37 Uhr - Ein negativer Bericht des Leerverkäufers Viceroy brockt Börsianern zufolge S&T den größten Kurssturz seit 14 Jahren ein. Die in Deutschland notierten Aktien der österreichischen IT-Firma fielen am Donnerstag um gut 25 Prozent und waren mit 14 Euro so billig wie zuletzt vor knapp zwei Jahren. Der Firma des britischen Investors Fraser Perring zufolge ist S&T völlig überbewertet. Das Unternehmen war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen. Perring war einer der ersten Kritiker des in einem Bilanzbetrugs-Skandal zusammengebrochenen Zahlungsabwicklers Wirecard und hat in den vergangenen Wochen auch die Immobilienfirma Adler angegriffen. Leerverkäufer leihen sich Aktien, um diese sofort loszuschlagen. Sie setzen darauf, dass sie sich bis zum Rückgabe-Termin billiger mit den Papieren eindecken können. Die Differenz streichen sie als Gewinn ein. Diese Praxis wird im Börsenjargon "Short Selling" genannt.

10.41 Uhr - Spekulationen auf eine weitere Zinssenkung drücken die türkische Lira auf ein neues Rekordtief. Der Dollar steigt im Gegenzug in der Spitze um 3,1 Prozent auf 15,2455 Lira. Mit Blick auf den gegen Mittag anstehenden Zins-Entscheid der türkischen Notenbank erwarten Experten, dass der Zinssatz erneut gesenkt wird - und zwar von aktuell 15,0 auf dann 14,0 Prozent. Und das, obwohl die Inflationsrate derzeit bei mehr als 21 Prozent liegt.

10.09 Uhr - Ein schwächerer Ausblick für dieses Jahr lässt die Aktien des französischen Energiekonzerns EDF abrutschen. Die Titel verlieren an der Pariser Börse fast zwölf Prozent auf 10,74 Euro und fallen damit auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten. Der Konzern teilte am Mittwochabend mit, es seien Mängel an einem Atomkraftwerk in Civaux in Westfrankreich festgestellt und der Betrieb gestoppt worden. Weil im Werk von Chooz im Osten Frankreichs ähnliche Reaktoren genutzt würden, soll auch hier der Betrieb vorerst ausgesetzt werden. Der Konzern erwartet daher nun ein Ebitda zwischen 17,5 und 18 Milliarden Euro statt zuvor mehr als 17,7 Milliarden Euro.

09.46 Uhr - Die optimistischen Aussagen der Notenbank Fed zur US-Wirtschaft treiben laut Händlern den Kupferpreis. Das Industriemetall verteuert sich in der Spitze um 2,6 Prozent auf 9435 Dollar je Tonne. Angesichts hoher Inflation hat die US-Notenbank am Mittwoch einen baldigen Abschied vom Krisenmodus eingeleitet und signalisierte für 2022 mehrere Zinserhöhungen. Fed-Chef Jerome Powell machte deutlich, dass die Wirtschaft die Hilfen nicht mehr benötigt.

09.30 Uhr - Metro halten mit einem Abschlag von 1,2 Prozent die rote Laterne im SDax. Der Verzicht auf eine Dividende und der Ausblick für das bereinigte Ebidta lasteten auf den Aktien, sagt ein Händler. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) dürfte laut Metro-Chef Steffen Greubel im Geschäftsjahr 2021/22 aufgrund von Investitionen in die Digitalisierung stagnieren und auf dem Niveau des vergangenen Geschäftsjahres von rund 1,18 Milliarden Euro liegen.

07.59 Uhr - Trotz der Aussicht auf eine straffere Geldpolitik in den USA kommt der Dollar am Donnerstag kaum vom Fleck. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, notiert knapp im Minus bei 96,4010 Punkten. Der Euro liegt kaum verändert bei 1,1288 Dollar. "Es reicht nicht, wenn die Fed das ankündigt, was der Markt bereits im Vorfeld von ihr erwartet hat", sagt Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Damit der Dollar weiter zulege, müsste die US-Notenbank noch früher oder schneller den Leitzins erhöhen, als sie jetzt kommuniziert habe. Wie aus dem Ausblick der Fed-Banker vom Mittwoch hervorgeht, halten diese im Mittel drei Zinsschritte nach oben im kommenden Jahr für angebracht. Die monatlichen Konjunkturspritzen sollen bis März komplett eingestellt werden.

07.56 Uhr - Intel will erst im kommenden Jahr über die geplante europäische Chipfabrik entscheiden. Er hoffe, die nächsten Standorte in den USA und Europa Anfang 2022 bekanntgeben zu können, sagte Intel-Chef Pat Gelsinger am Donnerstag. Zugleich teilte der US-Chipkonzern mit, mehr als sieben Milliarden Dollar für den Bau einer neuen Chipmontage-Fabrik in Malaysia auszugeben. Das Werk solle 2024 an den Start gehen. Es würden 4000 Intel-Stellen sowie mehr als 5000 für den Bau geschaffen. Intel produziert seit 1972 in Malaysia. Ursprünglich wollte Intel noch in diesem Jahr mitteilen, wo die europäische Fabrik errichtet werden soll. Deutschland rechnet sich gute Chancen auf den Zuschlag aus. Intel führt nach eigenen Angaben Gespräche mit Regierungsvertretern mehrerer EU-Länder. Die Europäische Union will angesichts der anhaltenden Halbleiter-Knappheit die Finanzierung neuer Chipfabriken erleichtern. Ziel ist es, den Anteil Europas am Weltmarkt in den kommenden zehn Jahren auf 20 Prozent zu verdoppeln.

07.19 Uhr - Der Euro hat am Donnerstag im frühen Handel bei knapp 1,13 US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1285 Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1262 Dollar festgesetzt. Die Entscheidungen der US-Notenbank Fed vom Vorabend bewegten den Euro-Dollar-Kurs nicht nachhaltig. Die Fed will ihren Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik beschleunigen und im kommenden Jahr rascher die Zinsen anheben. Hintergrund ist die hohe Inflation, die zuletzt einen 39-jährigen Höchststand markiert hat. Analysten zeigten sich überrascht über die straffe Kurskorrektur der Fed, die die Teuerung nicht mehr als nur zeitweiliges Problem ansieht. Am Donnerstag folgt eine Reihe wichtiger Notenbankentscheidungen. Im Mittelpunkt stehen die Zinssitzungen der EZB und der britischen Zentralbank. Während die EZB über den Fortgang ihres Corona-Krisenprogramms entscheiden will, sind sich Analysten nicht sicher, ob die Bank of England auf die hohe Inflation mit einer Zinsanhebung reagiert. Die neue Corona-Variante Omikron könnte aber einem Zinsschritt entgegenstehen.

rtr/dpa-AFX