14.40 Uhr - Die DZ Bank hat Intel von "Kaufen" auf "Verkaufen" abgestuft und den fairen Wert von 67 auf 47 US-Dollar gesenkt. Die Freude der Marktteilnehmer über sehr gute Geschäftszahlen zum zweiten Quartal habe nur kurz gewährt, schrieb Analyst Ingo Wermann in einer am Freitag vorliegenden Studie. Wermann verwies vor allem das Eingeständnis der Leitung des Chipkonzerns, dass die Markteinführung von leistungsstarken Prozessoren mit kleineren Strukturen wegen "identifizierter Fehler im Produktionsprozess" zum wiederholten Male um (mindestens) sechs Monate verschoben werden müsse. Intel könnte nun gegenüber der Konkurrenz ins Hintertreffen geraten und Marktanteile einbüßen.

14.34 Uhr - Die Aktien von Jungheinrich haben am Freitag mit 26,60 Euro zwischenzeitlich ein neues Hoch seit Dezember 2019 erreicht. Zuletzt drehten sie aber etwas zurück in die Verlustzone und gaben um 0,8 Prozent auf 26,24 Euro nach. Analyst Frederik Bitter von Hauck & Aufhäuser hob nach den am Vortag vorgelegten Zahlen und dem neuen starken Jahresausblick sein Kursziel von 22 auf 32 Euro an und bekräftigte seine Kaufempfehlung. Die hervorragende Aktienkursentwicklung des Gabelstaplerherstellers sei angesichts der Zahlen und der Ebit-Erwartung nur gerechtfertigt, schrieb er und hält den Ausblick sogar für vorsichtig. Am Vortag waren die Aktien um letztlich 15 Prozent nach oben gesprungen und hatten das Dezember-Hoch nur knapp verfehlt. Morgan Stanley strich nach diesem Kurssprung nun aber die Kaufempfehlung. Im frühen Freitagshandel waren die Anteile zunächst deutlich abgesackt und hatten ihrer Kursrally Tribut gezollt. Die Erwartungen einer schrittweisen Geschäftserholung seien mittlerweile eingepreist, hieß von der US-Bank, die die Aktien in Relation zur europäischen Investitionsgüterbranche dennoch für nicht sonderlich hoch bewertet hält.

12.52 Uhr - Trotz der neuen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung sieht BMW-Chef Oliver Zipse noch einen langen Weg für solche Antriebe in Autos. "Je nachdem, wie sich die Rahmenbedingungen entwickeln, hat die Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie das Potenzial, eine weitere Säule im Antriebsportfolio der BMW Group zu werden", sagte Zipse am Freitag bei einem Besuch von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier im Forschungszentrum des Konzerns in Garching bei München. Im November 2022 wolle BMW eine Pilotserie mit Wasserstoffantrieb auf die Straßen bringen, bekräftigte Zipse. Marktreife Fahrzeuge erwarte BMW für sich jedoch erst frühestens in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts. Nach Ansicht des BMW-Chefs fehlt es vor allem an einem entsprechenden Tankstellennnetz: "Für den Straßenverkehr ist jetzt vor allem ein Ausbau der Tankinfrastruktur erforderlich, der sowohl die Bedürfnisse der Nutzfahrzeuge als auch die von Pkw berücksichtigt." Zipse und Altmaier betonten die Bereitschaft, an einem Strang zu ziehen, um Wasserstoff als klimafreundlichem Energieträger zum Durchbruch zu verhelfen. "Was wir in den letzten beiden Jahren gelernt haben, ist, dass wir es gemeinsam machen müssen", sagte Altmaier mit Blick auf die Zusammenarbeit von Politik und Industrie beim Ausbau der Wasserstoff-Technologie. Die Bundesregierung hatte im Juni eine Wasserstoffstrategie für Produktion und Einsatz des Brennstoffs beschlossen. Deutschland solle auf diesem Gebiet weltweit führend werden. BMW beschäftigt sich seit zwei Jahrzehnten mit Wasserstoff-Antrieben und kooperiert dabei mittlerweile auch mit dem japanischen Autobauer Toyota.

09.59 Uhr - Aussagen von Firmenchef Niklas Östberg haben die Anleger von Delivery Hero am Freitag verstimmt. Österberg hatte dem "Handelsblatt" auf die Frage, wann der Essenslieferdienst profitabel werde, geantwortet: "Ich weiß es wirklich nicht". Das sei natürlich nicht das, was Investoren hören wollten, hieß es am Markt. Als einer der schwächsten Werte im MDax der mittelgroßen Werte sackten die Titel am Vormittag um mehr als fünfeinhalb Prozent ab auf 91,72 Euro ab. Delivery Hero gilt als einer der Gewinner der Corona-Krise und profitierte gerade in der Phase der sozialen Einschränkungen und geschlossenen Restaurants von Essensbestellungen nach Hause. Ausgehend vom Corona-Krisentief Mitte März bei gut 50 Euro hatte sich der Kurs bis Anfang Juli mehr als verdoppelt. Danach bröckelte er etwas ab, wobei sich der Bereich um die 90 Euro als Unterstützung erwies. Delivery Hero gilt mit einem Börsenwert von inzwischen 18 Milliarden Euro als Kandidat für den Dax .

08.25 Uhr - Die Jungheinrich-Aktien geben im Frankfurter Frühhandel 6,6 Prozent nach. Händler verweisen auf eine Herabstufung: Die Experten von Morgan Stanley setzten die Papiere auf "Equal Weight" von "Overweight" herab.

07.51 Uhr - Die Brenntag-Aktien legen im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz 1,8 Prozent zu und sind damit einziger Gewinner im MDax. Das Unternehmen erwirtschaftete im zweiten Quartal einen vorläufigen Umsatz von 2,817 Milliarden Euro, 12,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Betriebsgewinn stieg dagegen um vier Prozent auf 276 Millionen Euro. Die Experten der Deutschen Bank hoben ihr Kursziel auf 47 von 40 Euro an, die Jefferies-Experten erhöhten das Kursziel auf 52 von 42 Euro, die Fachleute von JP Morgan auf 63,50 von 62 Euro.

rtr/dpa-AFX