18.15 Uhr - Aus Furcht vor einer strengeren Regulierung durch die Regierung in Peking nehmen Anleger bei chinesischen Brokerhäusern Reißaus. Die an der Wall Street notierten Aktien von Futu und Up Fintech brechen um bis zu 25 Prozent ein. Auslöser des Ausverkaufs ist die Warnung eines führenden chinesischen Notenbankers, dass ausschließlich in der Volksrepublik lizenzierte Online-Broker Kunden in Festlandchina Finanzdienstleistungen anbieten dürfen.

18.03 Uhr - Die 4,2 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Rivalen Oak Hill durch T. Rowe Price kommt bei Anlegern gut an. Die Aktien des Vermögensverwalters steuern mit einem Plus von sechs Prozent auf den größten Tagesgewinn seit eineinhalb Jahren zu. Mit dem Deal werde T. Rowe zu einem wichtigen Player bei alternativen Investments, kommentiert Analyst Daniel Fannon von der Investmentbank Jefferies.

16.50 Uhr - In der Hoffnung auf ermutigende Firmenbilanzen von Amazon und Apple steigen Investoren bei Technologiewerten ein. Der Nasdaq-Index steigt daraufhin um 1,1 Prozent auf ein Rekordhoch von 15.410,37 Punkte. Der Online-Händler und der iPhone-Anbieter öffnen ihre Bücher nach US-Börsenschluss. Ihre Aktien gewinnen bis zu 2,5 Prozent.

16.15 Uhr - Die Aussicht auf ein nahendes Ende der EZB-Geldflut gibt dem Euro Auftrieb. Er verteuert sich um 0,6 Prozent auf 1,1675 Dollar. Aus Staatsanleihen südeuropäischer Länder wie Italien oder Spanien ziehen sich Investoren dagegen zurück. Dies treibt die Rendite der zehnjährigen spanischen Bonds auf ein Fünf-Monats-Hoch von 0,57 Prozent. EZB-Chefin Christine Lagarde bekräftigte, dass das Pandemie-Notkaufprogramm PEPP im März 2022 enden soll. Wie es danach weitergeht, ließ sie aber offen.

11.35 Uhr - Anleger kippen nach den Neunmonatszahlen von Swisscom die Aktien des Telekomkonzerns aus den Depots. Mit einem Kursrutsch von 6,7 Prozent auf 511 Franken sind die Titel Schlusslicht sowohl bei den Schweizer Standardwerten als auch im europäischen Telekomindex. Analysten verwiesen auf die gedämpften Umsatzaussichten des Schweizer Marktführers im Zusammenhang mit einem Rechtsstreit über den weiteren Ausbau des Glasfasernetzes und die damit verknüpfte Kooperation mit dem Telekomanbieter Salt. Angesichts der unbeeinträchtigten Rentabilität und den im Plan liegenden Kostensenkungen wird ein baldige Kurserholung erwartet.

10.32 Uhr - Bessere Umsatzaussichten beflügeln den Schweizer Spezialchemikalien-Hersteller Clariant. Die Titel steigen an der Börse in Zürich um 3,9 Prozent auf 18,79 Franken. Clariant erwartet nach einem Umsatzsprung im dritten Quartal 2021 währungsbereinigt nun zwischen neun bis elf Prozent mehr Verkaufserlöse. Bislang wurde ein Plus zwischen sieben und neun Prozent in Aussicht gestellt. Die Prognose für die Betriebsgewinnmarge (Ebitda) wurde mit 16 bis 17 Prozent beibehalten.

10.29 Uhr - Die optimistischeren Aussichten von AB InBev hieven die Aktien des weltgrößten Brauereikonzerns auf den höchsten Stand seit knapp drei Monaten. Sie steigen um 8,4 Prozent. Auch die Aktien anderer Nahrungsmittel- und Getränkehersteller legen zu. Vor allem die Geschäftsentwicklung in Südamerika und im Euro-Raum sei beeindruckend gewesen, fassen die Analysten von Citi zusammen. Trotz des Drucks durch COVID-19 in China und der Unterbrechung der Lieferkette in den USA seien die Erwartungen beim Wachstum deutlich übertroffen worden, hieß es bei Jefferies.

09.50 Uhr - Mehr als zehn Prozent nach oben geht es in Helsinki für die Aktien von Rovio. Damit steuern die Papiere auf ihre beste Kursentwicklung seit Januar zu. Der für "Angry Birds" bekannte Spiele-Entwickler verbuchte im Quartal einen Gewinnanstieg von 11,6 Prozent. Analysten hatten im Vergleich zum sehr starken Vorjahresquartal mit einem Rückgang gerechnet.

09.30 Uhr - Eine erneute Prognoseanhebung beflügelt Capgemini. Die Aktien des französischen Beratungs- und IT-Dienstleisters steigen um 3,5 Prozent an die Spitze des Pariser Leitindex. "Insgesamt sollten die Anleger mit der starken Performance im dritten Quartal und der weiteren Anhebung der Prognose für das Gesamtjahr sehr zufrieden sein", sagen die Analysten von JP Morgan.

09.20 Uhr - Für Nemetschek geht es in der Spitze 8,9 Prozent auf 91,78 Euro nach unten. Anlegern reichten das Wachstum im Quartal und der Ausblick der Bausoftware-Firma wohl nicht aus, um bei der in den vergangenen Monaten stark gestiegenen Aktie weiter dabei zu sein, sagte ein Händler. Seit Jahresbeginn sind die Titel um rund 67 Prozent gestiegen.

07.55 Uhr - Die Ölpreise haben am Donnerstag im frühen Handel erheblich unter Druck gestanden. Sie entfernten sich damit von ihren unlängst markierten mehrjährigen Höchstständen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 82,98 US-Dollar. Das waren 1,60 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,50 Dollar auf 81,16 Dollar.
Neue Lagerdaten aus den USA belasteten. Die Vorräte sind in der vergangenen Woche laut US-Energieministerium spürbar gestiegen. Hinzu kommt die Aussicht auf neue Verhandlungen über das iranische Atomprogramm. In diese Richtung deuten jüngste Äußerungen aus Iran. Sollten die Verhandlungen erfolgreich verlaufen, könnte die Lockerung US-amerikanischer Sanktionen folgen, die unter anderem den Ölexport Irans betreffen.
Für fallende Ölpreise sorgte auch die Ansage aus Russland, bald mehr Erdgas nach Europa liefern zu wollen. Hintergrund ist die derzeitige Knappheit an Erdgas, die nicht nur die Gaspreise, sondern aus die Erdölpreise nach oben getrieben hat. Rohöl kann in Grenzen als Ersatz für Erdgas genutzt werden.

rtr/dpa-AFX