17.09 Uhr - Qatar Airways verlangt im Streit um mangelhafte Airbus-Flugzeuge Schadenersatz in Millionenhöhe. Die Fluggesellschaft Katars fordert Gerichtsunterlagen vom Donnerstag zufolge Entschädigung in Höhe von 618 Millionen Dollar. Dazu kämen vier Millionen Dollar pro Tag, bis die derzeit von der Flugaufsicht aus dem Verkehr gezogenen 21 Maschinen des Typs A350 wieder in Betrieb genommen werden könnten. Airbus erklärte, das Unternehmen werde die Beschwerde "vollumfänglich zurückweisen". Die A350 habe keine Mängel, welche die Flugfähigkeit beeinträchtigten. Qatar Airways hatte im Dezember Klage eingereicht. Ein solcher Rechtsstreit zwischen Fluglinie und Flugzeughersteller ist Branchenexperten zufolge ungewöhnlich. Die beiden Unternehmen streiten seit längerem, nachdem es zu Mängeln bei der Außenhaut von A350 gekommen ist. Bemängelt werden Veränderungen am Lack einiger Maschinen. Dazu kommt Korrosion am Blitzschutzsystem der Flugzeuge. Qatar Airways zufolge müsse wegen der Mängel 21 Maschinen des Typs A350 am Boden bleiben. Airbus dagegen geht davon aus, dass die Flugzeuge sicher sind, und wirft der Fluggesellschaft vor, das Thema ungerechtfertigterweise als sicherheitsrelevant zu behandeln

16.20 Uhr - Die Plan des Großaktionärs Amazon zur Entwicklung von Elektro-Transportern gemeinsam mit Stellantis schickt Rivian auf Talfahrt. Die Aktien des Elektrolaster-Anbieters fallen um fast elf Prozent und sind mit 80,46 Dollar so billig wie noch nie seit dem Börsengang vor zwei Monaten. Einer Pflichtveröffentlichung zufolge will der Online-Händler Amazon bis zu 100.000 Transporter von Rivian kaufen. Die in den USA notierten Titel der Opel-Mutter Stellantis steigen um 1,6 Prozent.

14.46 Uhr - Ein möglicher Verkauf des TV-Senderkette CW Network gibt den beiden Eigner AT&T und Viacom Auftrieb. Die Aktien des Telekom-Anbieters und des Medienkonzerns steige im vorbörslichen US-Geschäft um bis zu zwei Prozent. Dem "Wall Street Journal" zufolge denken die beiden Firmen über einen Teilverkauf und einen Komplett-Ausstieg nach. Ein möglicher Käufer sei Nexstar Media, deren Titel 5,4 Prozent abrutschten.

12.55 Uhr - Die Ausschreitungen im benachbarten Kasachstan lasten auf der russischen Börse. Investoren ziehen sich unter anderem aus dem Rubel zurück. Im Gegenzug steigt der Dollar um 0,7 Prozent auf ein Neun-Monats-Hoch von 77,35 Rubel. Der Euro gewinnt ähnlich stark und ist mit 87,50 Rubel so teuer wie zuletzt vor vier Monaten. Der Moskauer Aktienindex rutscht um 2,5 Prozent ab.

10.32 Uhr - Spekulationen über eine mögliche Supermarkt-Fusion von Auchan und Carrefour schieben die Carrefour-Aktien weiter an. Die Titel steigen in der Spitze um 5,6 Prozent auf 18,22 Euro, den höchsten Stand seit fast vier Jahren. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Mittwoch berichtet, der französische Einzelhandelsriese Auchan erwäge einen neuen Anlauf zur Übernahme des größeren börsennotierten Konkurrenten. Daraufhin hatten Carrefour bereits rund fünf Prozent zugelegt. Verhandlungen zwischen Auchan und Carrefour waren im Oktober ergebnislos abgebrochen worden. Damals hatte Auchan den Carrefour-Aktionären 21 Euro je Aktie, insgesamt 16,6 Milliarden Euro, in Aussicht gestellt.

10.11 Uhr - Der Verkauf der Beteiligung am US-Werbetechnologie-Unternehmen VideoAmp gibt RTL Auftrieb. RTL-Aktien steigen gegen den negativen Markttrend um knapp ein Prozent und sind damit größter SDax-Gewinner. Der Preis für den Anteil von knapp 8,6 Prozent an der Software- und Daten-Firma beläuft sich auf 104 Millionen Dollar in bar (92 Millionen Euro). "Das ist zwar eine eher kleinere Transaktion, aber ein netter Buchgewinn", sagte ein Händler. Der Verkauf an sich sei nicht überraschend, da sich RTL mehr auf seine Kernaktivitäten konzentrieren wolle.

09.37 Uhr - Der stärkere Dollar macht den Metallpreisen zu schaffen. Kupfer verbilligt sich um 1,7 Prozent auf 9537 Dollar je Tonne. Je teurer die Weltleitwährung, desto unattraktiver wird der zumeist in Dollar abgerechnete Kauf von Rohstoffen für Investoren. Anleger sorgen sich laut Börsianern zudem darum, dass eine zu rasche Anhebung der Zinsen in den USA die Konjunkturerholung abwürgen könnte.

09.22 Uhr - Spekulationen auf schneller steigende Zinsen in den USA stützen den Dollar. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, rückt in der Spitze um 0,2 Prozent auf 96,3870 Punkte vor. Der Euro rutscht mit 1,1297 Dollar knapp unter die Marke von 1,13 Dollar. Aus den am Mittwoch veröffentlichten Fed-Protokollen geht hervor, dass die US-Notenbank über eine womöglich raschere Anhebung der Zinsen nachdenkt.

08.50 Uhr - Die Aktien der Gea Group haben sich im vorbörslichen Handel am Donnerstag gegen den schwachen Gesamtmarkt gestemmt. Dank eines positiven Analystenkommentars notierten die Papiere des Maschinen- und Anlagenbauers auf der Handelsplattform Tradegate bei 47,41 Euro und damit nur geringfügig unter dem Xetra-Schluss vom Mittwoch. Die Bank of America (BofA) hatte die Anteilsscheine zum Kauf empfohlen und das Kursziel von 43 auf 55 Euro erhöht. Seit dem Corona-Tief im März 2020 bei 13,16 Euro haben die Gea-Aktien auf Xetra bis dato rund 260 Prozent gewonnen. Das Rekordhoch bei gut 50 Euro aus dem Jahr 2016 liegt in greifbarer Nähe. Gea hatte im November zum fünften Mal in Folge in einem Quartal mehr Aufträge vermeldet. Treiber waren das Geschäft rund um Ventile und Pumpen sowie die Verarbeitung und Abfüllung von Flüssigkeiten.

08.45 Uhr - In einem schwachen Gesamtmarkt haben sich am Donnerstagmorgen die Aktien der Allianz vergleichsweise gut geschlagen. Sie profitierten von einer Kaufempfehlung des französischen Investmenthauses Exane BNP Paribas. Auf Tradegate gaben Allianz-Aktien zwar um 0,9 Prozent auf knapp 215 Euro nach, dem steht aber ein erwarteter Dax -Verlust von 1,2 Prozent gegenüber. Die Papiere der Allianz werden gegenwärtig von der Mehrzahl der Analysten zum Kauf empfohlen.

07.50 Uhr - Aus Furcht vor rasch steigenden Zinsen in den USA ziehen sich Investoren aus riskanteren Anlagen wie Kryptowährungen zurück. Bitcoin fällt am Donnerstag in der Spitze um 2,7 Prozent auf 42.413 Dollar, den niedrigsten Stand seit knapp fünf Wochen. Für Ethereum geht es mehr als vier Prozent bergab, die Cyber-Devise ist mit 3403 Dollar so billig wie seit knapp drei Monaten nicht mehr. Ausgelöst wurden die Zinsspekulationen von den am Mittwoch veröffentlichten Fed-Protokollen. Die US-Notenbank denkt angesichts des Inflationsschubs über eine womöglich schnellere Anhebung der Zinsen nach. "Das Abdrehen des Geldhahns lässt Krypto Assets wieder unattraktiver werden", konstatiert Timo Emden von Emden Research.

06.32 Uhr - Der größte Bawag-Aktionär GoldenTree verkauft ein Paket von Aktien der österreichischen Bank für knapp 290 Millionen Euro und will seine Beteiligung damit um mehr als die Hälfte reduzieren. Der US-Hedgefonds habe institutionellen Investoren 5,5 Millionen Bawag-Aktien angeboten, gab die mit der Platzierung beauftragte Investmentbank am Mittwochabend bekannt. Der Preis für die Papiere dürfte bei 52,50 Euro liegen, teilten die Banker den Investoren mit. Zu diesem Preis seien die Aktien vielfach überzeichnet. Zum Schlusskurs vom Mittwoch wäre das ein Abschlag von rund drei Prozent. GoldenTree hält bisher noch 11,1 Prozent an der Bank. Das zum Verkauf stehende Paket entspricht knapp 6,2 Prozent. Der US-Fonds und der Finanzinvestor Cerberus hatten die Bawag 2017 an die Börse gebracht. Seither hat GoldenTree mehrfach Aktien über Nacht verkauft - zuletzt im September 2021 für 417 Millionen Euro. Cerberus hat seine Anteile bereits deutlich reduziert und gehört nicht mehr zu den größten Bawag-Aktionären.

rtr/dpa-AFX