15.54 Uhr - Die Aussicht auf einen Quartalsgewinn unter Markterwartungen setzt Intel zu. Die Aktien des Chip-Herstellers fallen an der Wall Street um sechs Prozent. Das Unternehmen stehe vor mehreren Herausforderungen, schreibt Analyst Abhinav Davuluri vom Research-Haus Morningstar. Dazu gehöre der Verlust von Marktanteilen an den Erzrivalen AMD, der Umstieg von Apple auf selbst entwickelte Chips für MacBooks und der verstärkte Einsatz von NVidia-Grafikchips in bestimmten Bereichen.

15.06 Uhr - Enttäuschende Quartalsergebnisse und ein verhaltener Ausblick schicken Amazon auf Talfahrt. Die Aktien des Online-Händlers fallen im vorbörslichen US-Geschäft um gut zehn Prozent und steuern auf den größten Tagesverlust seit rund acht Jahren zu. "Der Anstieg des Quartalsumsatzes liegt mit sieben Prozent unterhalb der Inflation", moniert Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Außerdem wachse die Cloud-Sparte AWS langsamer als die der Konkurrenz von Microsoft und der Google-Mutter Alphabet.

12.20 Uhr - Das Auftauchen eines neuen Großaktionärs führt bei Johnson Matthey zu einer Kursexplosion. Die Aktien des Chemiekonzerns legen in London bis zu 35,5 Prozent zu. Der Investmentarm des Industriekonzerns Standard Industries legte einen Anteil an dem Konzern in Höhe von 5,2 Prozent offen. Das schürt Händlern zufolge Übernahmespekulationen. "Das könnte der Auftakt zu irgendeiner Form von Bewegung sein", sagte einer von ihnen. Im vergangenen Jahr hatte Standard die Spezialchemie-Firma W.R. Grace geschluckt. Der aktuelle Börsenwert von Matthey liegt bei umgerechnet 4,4 Milliarden Dollar.

12.00 Uhr - Nach Bekanntwerden von Durchsuchungen der Frankfurter Staatsanwaltschaft bei der Deutschen Bank geraten die Aktien des Geldhauses unter Druck. Die Papiere geben ihre Tagesgewinne von zweitweise 2,8 Prozent komplett ab und notieren mit 9,62 Euro knapp im Minus.

10.30 Uhr - Aktien von Danske Bank fallen in Kopenhagen um mehr als drei Prozent. Die größte Bank Dänemarks erzielte im ersten Quartal einen Nettogewinn von 2,8 Milliarden dänischen Kronen. Von Refinitiv befragte Analysten hatten im Schnitt mit 3,2 Milliarden gerechnet. Nordnet-Analyst Per Hansen sagte, die Ergebnisse seien "enttäuschend" gewesen und würden weiter hinter den Konkurrenten zurückbleiben. Das Institut zahlt keine Zwischendividende, da eine hohe Strafe im Zusammenhang mit dem Geldwäscheskandale der Niederlassung in Estland drohe. Momentan laufen laut Danske Gespräche dazu mit den Behörden in den USA und Dänemark.

10.15 Uhr - Anleger greifen bei Aktien des finnischen Handyspiele-Entwicklers Rovio zu. Die Papiere gewinnen in Helsinki mehr als elf Prozent und steuern auf den größten Tagesgewinn seit fünf Monaten zu. Im Auftaktquartal wuchs der Umsatz im Kerngeschäft dank Erfolgsschlagern wie dem Spiel "Angry Birds 2" um 27 Prozent.

09.58 Uhr - Delivery Hero gehen auf Erholungskurs. Die Aktien des Essenslieferdienstes setzen sich mit einem Plus von mehr als acht Prozent auf 34,25 Euro an die Dax-Spitze. An den vergangenen fünf Handelstagen haben die Titel rund sieben Prozent an Wert eingebüßt. Die Analysten von JP Morgan erhöhten das Kursziel nach der Vorlage der Quartalszahlen am Donnerstag auf 56 von 53,20 Euro. Der Essenslieferdienst ist zum Jahresauftakt kräftig gewachsen und macht Fortschritte auf dem Weg in die Profitabilität aus.

09.50 Uhr - Nach enttäuschenden Quartalszahlen werfen Anleger Aktien des französischen Haushaltsgeräteherstellers SEB aus den Depots. Die Titel fallen in Paris um mehr als vier Prozent auf den tiefsten Stand seit knapp zwei Jahren. Auf vergleichbarer Basis betrug das Umsatzplus lediglich 0,4 Prozent statt der von Analysten im Schnitt erwarteten 2,6 Prozent. Geschäftseinbußen in Russland und der Ukraine und neuerliche Corona-Ausbrüche in Asien bremsten das Wachstum des für seine Marken Tefal, Krups und Rowenta bekannten Konzerns. Während das Geschäft in der Ukraine nahezu komplett zum Erliegen gekommen sei, will SEB in Russland aktiv bleiben - wenn auch in deutlich geringerem Umfang als vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs.

09.37 Uhr - Die Senkung der Gewinnprognose bringt Henkel ins Taumeln. Die Aktien des Konsumgüterkonzerns brechen im Dax in der Spitze um 10,5 Prozent auf 56,56 Euro ein und notieren damit so niedrig wie seit fast zehn Jahren nicht mehr. Angesichts stärker als erwartet anziehender Materialkosten und der Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine rechnet Henkel 2022 nun mit einer geringeren bereinigten Umsatzrendite (Ebit-Marge) in der Bandbreite von neun bis elf Prozent (vorher: 11,5 bis 13,5 Prozent). Beim Umsatzwachstum ist der Hersteller von Pritt und Persil aber dank steigender Preise vor allem für seine Klebstoffe optimistischer als zuvor.

09.30 Uhr - Anleger folgen einer Kaufempfehlung für Aixtron. Die Aktien steigen um bis zu 10,1 Prozent auf 25,38 Euro - der höchste Stand seit September. Jefferies setzte die Titel auf "Buy" von "Hold" mit Kursziel 35 von zuvor 18 Euro. Für 2023 rechnen die Analysten mit einem branchenführenden Wachstum der Elektrotechnikfirma. Getragen werde dieses von der Umstellung auf neue Chip-Technologien großer Endkunden in den kommenden Jahren, weswegen sich Aixtron in einem schwierigen Branchenumfeld behaupten werde.

09.18 Uhr - Spekulationen auf eine Einschränkung der Produktion von Biosprit belasten laut Händlern den Biokraftstoff-Hersteller Verbio. Die Aktien fallen in der Spitze um 11,6 Prozent auf 73,10 Euro und sind damit schwächster Wert im SDax. Börsianer verweisen auf Aussagen von Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die sich laut einem Bericht der "Augsburger Allgemeinen" dafür ausspricht, weniger Getreide und Pflanzenöl für Biosprit zu verwenden. "Agrarflächen sind weltweit begrenzt, wir brauchen sie dringend für die Ernährung, das führt uns der Krieg in der Ukraine dramatisch vor Augen," wird die Grünen-Politikerin von der Zeitung zitiert. Das seien keine unerwarteten Aussagen, aber sie lasteten auf den Verbio-Aktien, sagt ein Händler.

08.00 Uhr - Nach seiner jüngsten Talfahrt hat sich der Euro zum Wochenschluss etwas stabilisiert. Die Gemeinschaftswährung legt um 0,4 Prozent auf 1,0541 Dollar zu, nachdem sie am Vortag auf ein Fünf-Jahres-Tief von 1,0470 Dollar gefallen war. Analysten gehen aber nicht davon aus, dass der Euro zu einer großen Erholungsbewegung ansetzt. Solange eine Rezession im Euroraum aufgrund eines möglicherweise kompletten Lieferstopps von russischem Gas drohe, könne die Gemeinschaftswährung auch von den derzeitigen Spekulationen auf bald steigende Zinsen nicht profitieren, prognostiziert Commerzbank-Analystin You-Na Park-Heger. "Eine hohe Inflation, die sich als hartnäckiger erweist, und das Risiko einer konjunkturellen Abschwächung, welches die EZB letztlich zum Nicht-Handeln verleiten könnte, setzen den Euro unter Abwertungsdruck."

08.09 Uhr - Höhere Preise und Probleme in den Lieferketten dämpfen den Optimismus beim Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub. Der Konzern rechnet nun mit einem Betriebsergebnis (Ebit) auf dem Niveau des Vorjahres von 363 Millionen Euro, wie er am Freitag mitteilte. Vor einigen Wochen war er noch von einem Ebit in einer Spanne von 360 bis 390 Millionen ausgegangen.

rtr/dpa-AFX