16.24 Uhr - Nach der Einigung der EU-Staats- und Regierungschefs auf einen Corona-Wiederaufbaufonds gerät der Dollar weiter unter Druck. Der Euro steigt um 0,3 Prozent auf 1,1479 Dollar und markiert damit den höchsten Stand seit viereinhalb Monaten. Der EU-Ratsbeschluss sei ein wichtiger Schritt hin zu einer größeren Lastenteilung über den EU-Haushalt und dürfte dem Euro zyklisch etwas Auftrieb geben, sagt Jaochim Fels, Berater bei der weltweit größten Fondsgesellschaft Pimco. "Aber der Weg zur Kapitalmarkt- und Fiskalunion ist steinig und weit. Deshalb wird sich an der Vormachtstellung des Dollars als globale Reservewährung auf absehbare Zeit nichts ändern."

13.20 Uhr - Anleger decken sich mit Aktien von Wacker Chemie ein. Die Anteilsscheine des Münchner Chemiekonzerns steigen zeitweise um bis zu 8,9 Prozent und stehen damit an der Spitze des SDax. Analysten verweisen auf eine Explosion in einer Polysilizium-Fabrik des chinesischen Rivalen GCL Poly. Noch sei unklar, wann die Produktion dort wieder anlaufen könne. Damit werde der Markt für den für Sonnenkollektoren wichtigen Rohstoff enger, sagte Berenberg-Analyst Sebastian Bray. Von dem erwarteten Preisanstieg bei Polysilizium profitiere nun die Wacker-Aktie. Wacker ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer in der Herstellung von Polysilizium.

12.11 Uhr - Die Anleger haben ein schwaches Quartal mit hohen Wertberichtigungen bei Stabilus bis zum Dienstagmittag fast schon wieder verdaut. Die Papiere des Gasfeder- und Dämpfer-Spezialisten rutschten zunächst um fast 8 Prozent auf 41,84 Euro und damit das tiefste Niveau seit Mitte Mai ab. Zuletzt lagen sie jedoch nur noch mit 1,6 Prozent im Minus. Warburg-Experte Marc-René Tonn lobte die Profitabilität angesichts des außergewöhnlich schwierigen Quartals. Er sieht sich in seiner Erwartung einer weiteren Erholung bestätigt

12.08 Uhr - Nach dem Verkauf der Kleinanzeigen-Sparte an die norwegische Adevinta legen die Ebay-Aktien im vorbörslichen US-Handel zwei Prozent zu. Seit Jahresauftakt liegen sie mehr als 60 Prozent im Plus und steuern damit auf ihr bestes Jahr seit 2012 zu. Ebay erhält im Rahmen des Verkaufs 2,5 Milliarden Dollar bar und 540 Millionen Adevinta-Aktien und wird damit der größte Eigentümer an dem norwegischen Konzern.

11.47 Uhr - Die Aktien des Wettanbieters GVC geben um 10,8 Prozent nach und sind damit größter Verlierer an der Londoner Börse. Die britischen Steuerbehörden weiten ihre Ermittlungen gegen den Eigentümer der "Ladbrokes"-Wettbüros aus. Dabei stehen ehemalige Geschäftsbereiche in der Türkei im Mittelpunkt.

10.07 Uhr - Nach der EU-Einigung auf ein billionenschweres Finanzpaket im Kampf gegen die Coronakrise decken sich Anleger wieder mit italienischen Anleihen ein. Im Gegenzug fallen die Renditen auf den niedrigsten Wert seit Anfang März. Die Verzinsung zehnjähriger Papiere sinkt auf bis zu 1,118 Prozent, nachdem sie am Tag zuvor bei 1,158 Prozent gelegen hat. Die stark vom Tourismus abhängige Wirtschaft Italiens wurde von der Corona-Krise besonders getroffen.

08.05 Uhr - Die Deutsche Bank hat das Kursziel für Hellofresh von 47 auf 61 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Das zweite Quartal des Kochboxenlieferanten sei bereits außergewöhnlich gewesen und im zweiten Halbjahr erwarte sie ein Wachstum von mehr als 50 Prozent, schrieb Analystin Nizla Naizer in einer am Dienstag vorliegenden Studie.

08.04 Uhr - Nach einem Teilsieg vor einem US-Berufungsgericht sind die Aktien von Bayer am Dienstag vorbörslich kräftig gestiegen. Beim Broker Lang & Schwarz kletterten die Papiere der Leverkusener über 4 Prozent auf 64,85 Euro und damit zurück über ihre exponentielle 200-Tage-Linie. Im Berufungsverfahren um das Urteil im ersten US-Prozess um angeblich krebserregende Unkrautvernichter mit dem Wirkstoff Glyphosat ist die Strafe für den Konzern drastisch reduziert worden. Das zuständige Gericht in San Francisco senkte den Schadens- und Strafschadensersatz, den das Unternehmen dem Krebs-Opfer Dewayne Johnson zahlen muss, am Montag von ursprünglich 289 Millionen auf 20,5 Millionen Dollar (17,9 Mio Euro). Allerdings wurde der Schuldspruch nicht wie von Bayer gefordert aufgehoben.

rtr/dpa-AFX