Die Konsolidierung im Mediensektor hat Fahrt aufgenommen. Durch Zusammenschlüsse wollen Unternehmen Reichweite gewinnen. Zudem sind spannende Inhalte gefragt. Gerade die Aktien von Produktionsfirmen wie Xilam Animation versprechen in diesem Umfeld Spannung. Die Franzosen sind zum einen Übernahmekandidat, zum anderen können sie wegen steigender Nachfrage mehr Geld für ihre Inhalte verlangen.

Xilam ist einer von Europas führenden Produzenten von Zeichentrickfilmen für Kinder und Familien. Seit der Gründung 1999 wurden mehr als 2000 Serien und vier abendfüllende Filme hergestellt. Preisgekrönte Streifen wie "I Lost my Body" und Serien wie "Oggy und die Kakerlaken" oder "Zig & Sharko" laufen in 190 Ländern in TV-Kinder- und auf den Streamingkanälen. Bei Youtube etwa schauen monatlich mehr als 600 Millionen Menschen zu. Um seine technischen Möglichkeiten zu erweitern, hat das Unternehmen 2020 die mehrheitliche Übernahme von Cube Creative abgeschlossen, einem Spezialisten für 3-D-Animationen. Die Beteiligung wurde zwischenzeitlich sogar auf 66,6 Prozent ausgebaut.

Der Wert des Katalogs steigt

Xilam hatte 2020 ein durchwachsenes Jahr. Wegen der Pandemie wurden Produktionen verschoben. Zudem fielen die Einnahmen aus Werbung und Medienzuschüssen niedriger aus. Das führte dazu, dass die Einnahmen von gut 33 Millionen auf 24,6 Millionen Euro sanken. Entsprechend schwach entwickelten sich die operativen Erträge, die sich auf 4,4 Millionen Euro mehr als halbierten. Bemerkenswert ist trotz des Rückgangs, dass die Erlöse aus dem eigenen Katalog um mehr als ein Viertel auf 8,6 Millionen Euro zunahmen. Das zeigt dessen Attraktivität und den steigenden Wert.

Der Börsenwert von Xilam Animation ist mit knapp 210 Millionen Euro im Vergleich zu Branchenriesen wie Netflix, Amazon oder Disney gering. Diese Firmen bezahlen eine Übernahme aus der Portokasse.

Auch ohne einen Deal ist die Aktie spannend. Denn das operative Momentum wird sich 2021 beschleunigen. So ist das Werbeumfeld besser, was für höhere Einnahmen in diesem Bereich spricht. Verschobene Serien und Filme werden ausgeliefert und zum größten Teil schon im ersten Halbjahr Umsatz- und Gewinnbeiträge liefern. Zudem hat Xilam seine Produktionskapazitäten 2020 erweitert, was 2021 zu zusätzlichen Erlösen führen wird. Cube Creative startet die Auslieferung von zwei größeren Eigenproduktionen und vergrößert diese Dynamik. Letztlich sollte auch der Katalog steigende Einnahmen bringen. Allein dessen Wert dürfte mittlerweile die Marktkapitalisierung abdecken.

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