Die jüngste Wachstumsprognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) liest sich durchaus positiv. Demnach soll die Weltwirtschaft in diesem Jahr um sechs Prozent wachsen. In vielen eigentlich wachstumsstarken Schwellenländern schreitet die Erholung jedoch langsamer voran als in den großen Industrienationen. Hauptgrund: Schwellenländer wie Indien oder Taiwan konnten derart starke Konjunkturdellen, wie sie von der Covid-19-Pandemie verursacht wurden, nur bedingt mit staatlichen Mitteln abfangen und ihre Arbeitsmärkte weniger gut stützen. Darüber hinaus ist oft zu wenig Corona-Impfstoff erhältlich.

Nichtsdestotrotz ist das Entwicklungspotenzial um einiges größer als in den meisten Industriestaaten. Immer noch werden unzählige Produktionsstätten wegen geringerer Standort- und Lohnkosten in Schwellenländer verlagert. Dies wiederum fördert den Aufschwung und sorgt für die notwendigen Mittel zur Verbesserung der vorhandenen Infrastruktur. Davon können Anleger über den Xtrackers MSCI Emerging Markets ETF profitieren.

Chiphersteller als Schwergewichte

Schwergewichte im zugrunde liegenden Index sind China, Südkorea, Taiwan, Brasilien, Indien und Russland. Vor allem in den asiatischen Ländern sind wichtige Sektoren wie die Halbleiterindustrie besonders stark vertreten - in Zeiten des globalen Chipmangels sicher kein Nachteil. Halbleiter sind derzeit so stark nachgefragt wie nie und werden etwa im Automobilsektor dringend in hohen Stückzahlen benötigt. Insofern dürfte die gute Auftragslage bei Herstellern wie Samsung oder Taiwan Semiconductor (TSMC), die mit großen Positionen im Fonds präsent sind, in den kommenden Jahren anhalten. Allein TSMC verzeichnete im abgelaufenen Quartal mit über 13 Milliarden Euro einen neuen Umsatzrekord.

Demgegenüber stehen Unternehmen aus dem durch Evergrande und Regulierungsmaßnahmen angeschlagenen chinesischen Markt, etwa die durch staatliche Eingriffe unter Druck geratenen Internetgiganten Alibaba und Tencent. Doch auch deren Kurse dürften sich über kurz oder lang erholen, zumal kein Zweifel daran besteht, dass sie ihre Branchen auch künftig dominieren werden. Überhaupt spricht im Hinblick auf den Megatrend Digitalisierung für den MSCI-Emerging-Markets, dass Informationstechnologie (IT) mit über 20 Prozent der stärkste Sektor des Index ist.

Zu den Negativfaktoren zählt auch, dass Schwellenländern stets das Risiko politischer Unruhen innewohnt, Konjunkturdellen eintreten können und die Infrastruktur oft noch nicht optimal ausgebaut ist. Letzteres kann auch eine Chance sein, denn gerade deswegen bieten diese Staaten ein spürbar höheres Entwicklungspotenzial, das bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist und demzufolge sehenswerte Renditen abwerfen kann.





Der von der DWS Group aufgelegte ETF hat ein Volumen von mehreren Milliarden Euro. Dividendenerträge werden nicht ausgeschüttet, sondern reinvestiert. Die laufenden Kosten liegen bei 0,18 Prozent pro Jahr.

Der ETF bietet langfristig orientierten Anlegern einen kostengünstigen Einstieg in Schwellenländer. Die hohe Gewichtung Chinas von gut einem Drittel ist Chance und Risiko zugleich. Empfehlung: Kaufen