Eine wachsende Zahl an Millionären ist eines der besten Zeichen für Wirtschaftswachstum. Ist das Land, das in den kommenden Jahren die meisten hervorbringen wird, deswegen jetzt auch ein Investment wert? Von Johann Werther

Nicht die USA, nicht Großbritannien und schon gar nicht Deutschland werden das Land sein, was in den nächsten Jahren die meisten Millionäre erschaffen wird. Laut einer Studie der Credit Swiss wird die Zahl der Personen, die ein Nettovermögen von mehr als einer Millionen US-Dollar haben, in den nächsten Jahren um mehr als 40 Prozent steigen und am stärksten in China.

Ja, tatsächlich dasselbe China, dass seinen Parteivorsitzenden Xi, gerade die Alleinherrschaft ermöglicht hat. Das China, was seine Menschen wegen Covid Lockdowns immer noch einsperrt und das China, was seine Tech-Konzerne in Grund und Boden reguliert. Es stellt sich also die Frage: Hier wirklich investieren? Und warum überhaupt China?

Ein Land am Scheideweg

Tatsächlich steht das Land jetzt vermutlich am Scheideweg. Chinas Aufschwung unter kommunistischer Herrschaft hatte immer viel damit zu tun, dass wohl ein großer Teil der Menschen das System ablehnte, allerdings nicht auf das Wirtschafts- und Wohlstandswachstum verzichten wollte.

In den nächsten Jahren dürfte allerdings beides ausbleiben, was zur Folge haben dürfte, dass im Reich der Mitte ein politischer Wandel stattfinden muss. Wie blutig dieser ausfällt und welche Folgen dieser Umschwung hat, ist noch nicht abzusehen, weshalb ein Investment in China in den nächsten Jahren vermutlich alles andere als ertragreich sein dürfte.

Allerdings darf man die größte Volkswirtschaft der Welt auch nicht einfach auslassen und nach der Beruhigung aller Konflikte (inländisch wie ausländisch dürfte es hier auch wieder Wachstum geben). Wann das kommt, ist noch nicht abzusehen, was für den langfristigen Anleger aber kein Problem darstellen sollte.


Vermeiden Sie ADRs

Beim Investieren in das Reich der Mitte sollte allerdings eine wesentliche Sache vermieden werden und das sind die sogenannten ADRs. Diese Form der Aktienanlage ist in China nämlich gesetzlich keinesfalls eindeutig geregelt und wie im Falle der russischen Aktien können diese Anteile schnell wertlos verfallen.

Allerdings gibt es bei vielen Brokern zumeist nur diese Produkte zu handeln, die zur eigentlichen Aktienanlage ein noch wesentlich größeres Risiko darstellen. Es bietet sich daher an auf einen ETF zu setzen, welcher nicht die Replikate, sondern die echten A Aktien hält.