Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf 41,7 Zähler gerechnet. Die Börsenprofis beurteilten auch die Lage der Konjunktur schlechter: Dieses Barometer fiel nicht ganz so stark wie erwartet auf minus 64,3 Punkte von minus 59,5 Zählern.

"Die Finanzmarktexpertinnen und Finanzmarktexperten sorgen sich wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen der zweiten Covid-19-Welle", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Es werde außerdem befürchtet, dass die deutsche Wirtschaft "erneut in eine Rezession fallen könnte." Die ZEW-Befragung lief vom 2. bis 9. November und somit just bis zu dem Tag, an dem die Nachricht über einen aussichtsreichen Corona-Impfstoff die Börsen weltweit elektrisierte. Die Aussicht auf einen bald verfügbaren Impfstoff kann dem Institut für Weltwirtschaft (IfW) zufolge auch der deutschen Konjunktur auf die Sprünge helfen.

Doch vorerst dürften die deutschen Konjunkturaussichten in Zeiten des Teil-Lockdowns getrübt bleiben, wie VP-Bank-Ökonom Thomas Gitzel aus den Umfrage-Zahlen des Mannheimer ZEW herausliest. "Die ZEW-Konjunkturerwartungen lassen für die kommenden Monate wenig Gutes erwarten. Zweifelsohne wird das deutsche Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal einen erneuten Rücksetzer hinnehmen müssen", prognostizierte Gitzel. Vor allem die Dienstleistungsbranche, allen voran das Hotel- und Gaststättengewerbe, komme "unter die Räder".

rtr