Einen genauen Blick wert ist auch die Börse in Japan, die fast völlig vom Radar der internationalen Anleger verschwunden ist. Dabei sind die wirtschaftlichen Parameter beachtenswert. Die Rendite 10jähriger Staatsanleihen (JGBs) ist seit 1980 von 10% auf 0% gesunken. Die Unternehmensgewinne sind stark gestiegen, vor allem in den letzten 20 Jahren, während die Börsenkurse stagnierten. Japan könnte sogar als Gewinner aus der großen "Lockdown-Rezession" hervorgehen, denn die Regierung und die Notenbanken tun alles, um die Wirtschaft wieder auf einen soliden Wachstumspfad zu führen. Nach den bereits beschlossenen Hilfsmaßnahmen von 192 Billionen Yen (1,64 Billionen Euro) kündigten sie vor kurzem weitere Schritte an.

Und die japanischen Unternehmen schwimmen in Cash. Die Aktiengesellschaften gingen mit einem Rekordstand von 6,5 Billionen US-Dollar an liquiden Mitteln in die Krise. Das sind mehr als 139 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt. Seit dem Beginn der Abenomics Ende 2012 haben sich diese liquiden Mittel mehr als verdoppelt, obwohl der Anteil der Ausschüttungen und Aktienrückkäufe am Nettogewinn sich gleichzeitig von 35% auf über 60% erhöht hat. Die Gefahr signifikanter Dividendenkürzungen ist deshalb wesentlich geringer als beispielsweise in den USA, wo die Unternehmen zu Beginn der aktuellen Krise eine Rekordverschuldung von 10 Billionen US-Dollar (47% des Bruttoinlandsprodukts) aufwiesen.

Quelle: Thomson Reuters, eigene Berechnungen