Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Mercer ist Montevideo gemessen an Faktoren wie Bildung, Gesundheit sowie politischer Stabilität die "lebenswerteste Stadt" in Lateinamerika. Allerdings zählt die Stadt am Rio de la Plata mit ihren 3,4 Millionen Einwohnern auch zu den teuersten. Im März dieses Jahres kletterte Uruguays Inflationsrate auf acht Prozent. Damit liegt die Teuerungsrate über der von der Banco Central del Uruguay festgelegten Bandbreite von drei bis sieben Prozent.

Verantwortlich für die steigende Preise sind unter anderem kräftige Lohnzuwächse. Bislang will die Notenbank aber nicht mittels Zinserhöhungen gegensteuern. Doch damit droht der Peso im Vergleich zum US-Dollar an Wert zu verlieren, was wiederum den Schuldendienst teurer macht. Rund 40 Prozent der Gesamtverschuldung Uruguays lauten auf Dollar.

Drohende Herabstufung


Der Ratingagentur Fitch gefällt das nicht. Auch glauben die Analysten nicht, dass es der Regierung gelingen wird, die Neuverschuldung in diesem Jahr wie geplant auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu drücken. Fitch hat deshalb den Ausblick des mit "BBB-" eingestuften Landes von "stabil" auf "negativ" gesenkt. Ein Downgrade in den Junk-Bereich dürfte den Kurs des bis 2045 laufenden Bonds (siehe Kasten) nach unten ziehen.

S & P hingegen beurteilt das Land mit "BBB" und weiterhin stabilem Ausblick. Die Kreditwächter begründen ihre Einschätzung unter anderem mit einer relativ niedrigen Korruption und stabilem Investorenvertrauen. Uruguay könne zudem die mit der Dollarverschuldung einhergehenden Risiken durch die Ausgabe von Anleihen in lokaler Währung reduzieren. Zudem sind die wachsenden Tourismuszahlen für S & P ein Grund, das bestehende Rating beizubehalten.