Mit 100 Millionen Euro beteiligt sich das Ölunternehmen Total am Wiederaufbau der Kathedrale Notre Dame. Die Spende des französischen Konzerns muss Anleiheinvestoren nicht beunruhigen. Auch höhere Dividendenausschüttungen und die geplanten Aktienrückkäufe in Höhe von fünf Milliarden Euro bis zum Jahr 2020 schaden der Bonitätsnote vorerst nicht. Total-Chef Patrick Pouyanné hat trotz einer Reihe von Übernahmen die Kosten fest im Blick.

Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Konzern einen freien Cashflow von knapp neun Milliarden Euro. Der freie Cashflow dient neben der Finanzierung von Investitionen und Dividenden auch der Schuldentilgung. In diesem Jahr will Total rund 15 Milliarden Euro investieren sowie 4,2 Milliarden Euro einsparen.

Druck und Unterstützung


S & P gefällt Pouyannés Ausgabendisziplin. Die Ratingagentur stuft das mit 40 Milliarden Euro verschuldete Unternehmen mit "A+" ein. Im Februar wurde der Ausblick auf "positiv" angehoben. Der bis 2029 laufende Bond (siehe Kasten) ist daher auch für vorsichtige Anleger geeignet. Langfristige Risiken für das Rating können sich jedoch aus der Entwicklung der Öl- und Gaspreise ergeben.

Total ist einer der bedeutendsten Player im Energiesegment. Das in über 30 Ländern aktive Unternehmen förderte im vergangenen Jahr 2,8 Millionen Barrel Öläquivalente pro Tag. Zudem ist der Konzern an 21 Raffinerien beteiligt und betreibt weltweit rund 16 000 Tankstellen. Der Preis für das schwarze Gold schwankt nach wie vor stark. Anfang des Jahres kostete ein Barrel der Sorte Brent 54 US-Dollar. Im April waren es 75, derzeit notiert Öl wieder um die 69 US-Dollar.

Auf dem Preis lasten die aktuell hohen Rohölbestände in den USA. Andererseits steigt der Preis in Folge der Produktionskürzungen der ölproduzierenden Staaten, den Entwicklungen in Venezuela und Libyen sowie den US-Sanktionen gegen den Iran. RBC Capital Markets rechnet bis zum Sommer mit einem Anstieg auf 80 US-Dollar. Stimmt diese Prognose, dürfte der Anleihekurs profitieren.