Rom verunsichert die Investoren. Der Versuch von Fünf-Sterne-Bewegung und Lega, eine Regierung zu bilden, ist gescheitert. Staatspräsident Sergio Mattarella lehnte den Vorschlag ab, den Euro- Kritiker Paolo Savona zum Finanzminister zu ernennen. Viel spricht dafür, dass es nun zu Neuwahlen kommt.

Aus diesen könnten die beiden populistischen Parteien gestärkt hervorgehen. Sie wollen die Steuern senken und die Ausgaben erhöhen. Doch das Land ist bereits mit 132 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verschuldet. Werden die Pläne tatsächlich umgesetzt, kann die Verschuldung auf 145 Prozent steigen. Einen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik und höhere Zinsen kann Italien dann aber kaum verkraften.

Die Sorge der Anleger vor einer Rückkehr der Eurokrise zeigt sich neben steigenden Risikoaufschlägen für italienische Staatsanleihen auch im Kurs der Gemeinschaftswährung. Der Euro fiel zwischenzeitlich auf 1,16 US-Dollar. Eine weitere Abwertung ist möglich. Die Entwicklung in Italien dürfte Investoren motivieren, ihre Dollar-Short-Positionen aufzulösen und gegen den Euro zu wetten. Seit Februar- legte der Greenback gegenüber dem Euro bereits um fünf Prozent zu.

Zusätzliche Unterstützung erfährt der Dollar durch die weiterhin gut laufende US-Konjunktur. Trotz des mittlerweile fast neunjährigen Aufschwungs erwartet der Internationalen Währungsfonds in diesem Jahr eine Zunahme der wirtschaftlichen Leistung um 2,9 Prozent und im nächsten Jahr um 2,7 Prozent. Vor allem aber sorgen Zinserhöhungen der US-Notenbank für anhaltende Dollar-Fantasie.

Toleranter Fed-Chef



An der zunehmenden Stärke des Greenback können Investoren unter anderem mit US-Staatsanleihen partizipieren. Neben der Chance auf Währungsgewinne bieten US-Treasuries mittlerweile attraktive Zinsen. Der jüngst emittierte, bis 2023 laufende Bond (siehe Kasten) weist gegenüber der Bundesanleihe einen Renditeaufschlag um knapp drei Prozentpunkte auf. Allerdings drohen Kursverluste, sollte die US-Notenbank die Zinsen aggressiver als bislang gedacht erhöhen. Noch sind derartige Ängste aber unbegründet. Fed-Chef Jerome Powell signalisierte jüngst, dass er eine über das Zwei-Prozent-Ziel hinaus-gehende Inflationsrate einige Zeit tolerieren könne.