Die Schuldenlast wiegt schwer: Auf rund neun Milliarden Dollar belaufen sich die Verbindlichkeiten von Bombardier. Selbst kleinste Manövrierfehler können da zum finanziellen Absturz führen. Die Ratingagentur S&P beurteilt die Bonität des Flugzeug- und Zugherstellers, der in diesem Jahr einen Gewinn vor Steuern von rund 400 Millionen Dollar erzielen wird, daher nur mit "B-". Anleihen der Kanadier sind also hochspekulativ. Vor einem Jahr, gestand Konzernchef Alain Bellemare jüngst, wollte er schon Gläubigerschutz beantragen.

In den vergangenen zwölf Monaten hat sich jedoch einiges getan, die Ausfallgefahr ist ein klein wenig geringer geworden. Zum einen beteiligte sich die Regierung der Provinz Quebec mit einer Milliarde Dollar an Bombardier. Und für Fluggesellschaften wie United Airlines oder Swiss Global Airlines ist dieses staatliche Engagement ein wichtiges Signal. Denn bevor sie Flugzeuge der von Bombardier hergestellten C-Serie ordern, wollen sie sicher sein, dass der Konzern nicht pleitegeht. Das Interesse an den 110-Sitzern ist groß. Die Maschinen sind sparsam im Treibstoffverbrauch und ermöglichen es den Gesellschaften, mehr Direktflüge zu Regionalflughäfen anzubieten.

Auch das von Bellemare auf den Weg gebrachte Kostensenkungsprogramm reduziert aus Anlegersicht das Risiko. Durch den Abbau von Arbeitsplätzen und eine Effizienzoffensive will Bombardier jährlich bis zu 600 Millionen Dollar einsparen. Und nachdem der Konzern jahrelang Geld verbrannt hatte, erscheint im kommenden Jahr erstmals ein freier Cashflow möglich. "Wir sind gut positioniert, die bis 2018 fälligen Schulden zu bedienen", versichert Bellemare.

Hoffnungen, den Turbulenzen zu entkommen, verknüpft Bombardier auch mit dem Global Business 7000. Dieser Flieger ist für 17 Passagiere ausgelegt und kann 982 Kilometer in der Stunde zurücklegen. 2018, 24 Monate später als geplant, will man die ersten Maschinen ausliefern. Sollte der designierte US-Präsident Donald Trump seine Steuersenkungspläne für Unternehmen in die Tat umsetzen, würde dies zumindest US-Kunden finanzielle Spielräume eröffnen, den 73 Millionen Dollar teuren Businessjet zu erwerben.