Die Freude über das Ende des langen Lockdowns ist getrübt: Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank die gesamtwirtschaftliche Leistung Chinas in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres um 6,8 Prozent. Die Regierung in Peking steht massiv unter Druck: Sie muss in den kommenden Monaten für Wachstum sorgen und einen drastischen Anstieg der Arbeitslosigkeit vermeiden. Solange aber die Pandemie den Rest der Welt zum ökonomischen Stillstand zwingt, kann der Export wenig zur Erholung beitragen. Peking konzentriert sich daher auf die Förderung der Binnennachfrage und reduziert unter anderem die Steuerlast.

Im Vergleich zur Finanzkrise - seinerzeit wurde ein Stimulierungspaket von rund 560 Milliarden Dollar geschnürt - nimmt die Regierung nun weniger Mittel in die Hand. Sie will, im Gegensatz zu den Industriestaaten, einen zu starken Anstieg der Neuverschuldung vermeiden. Das Haushaltsdefizit soll nicht über 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts hinausgehen. Auch der Yuan soll stabil bleiben, um einen Anstieg der Inflation über höhere Importpreise zu vermeiden.

Die bislang mit Augenmaß getroffenen Maßnahmen zur Konjunkturbelebung motivieren Anleger, sich in chinesische Staatsanleihen in lokaler Währung zu engagieren. Laut Bond Connect flossen über 67 Milliarden Dollar im März in entsprechende Zinspapiere. Das ist der bislang höchste Zufluss innerhalb eines Monats.

Zugang zum chinesischen Anleihemarkt bietet der iShares China CNY Bond ETF. Der Exchange Traded Fund enthält 74 Anleihen, die von Chinas Finanzministerium oder Banken emittiert wurden. Die Papiere weisen im Schnitt eine Effektivverzinsung von 2,55 Prozent auf. Der durchschnittliche Kupon beträgt 3,3 Prozent. Seit Jahresanfang legte das Indexpapier um 6,2 Prozent zu.