Mexikos Peso ist schwer angeschlagen. Donald Trumps Wahlsieg und seine Ankündigung, die Handelsbeziehungen mit dem südlichen Nachbarstaat neu verhandeln sowie eine Mauer entlang der Grenze errichten zu wollen, ließen die Währung regelrecht einbrechen: Innerhalb nur eines Monats hat die Devise gegenüber dem Dollar schon neun Prozent verloren, obwohl Mexikos Notenbank den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte anhob, um die Talfahrt zu stoppen. Neue Handelsverträge, so die Sorge der Investoren, würden das Land schwer treffen: Mexiko exportiert rund 80 Prozent seiner Waren in die USA. Auch gegenüber dem Euro notiert der Peso leichter. Mit drei Prozent innerhalb eines Monates sind die Verluste aber noch überschaubar.

Nicht nur Trump lastet auf dem Peso. Sollte zudem die US-Notenbank im Dezember beginnen, die Zinsen zu erhöhen, könnten Investoren Gelder aus dem lateinamerikanischen Staat abziehen und in den USA anlegen.

Zudem sehen Deviseninvestoren den vor Kurzem für nächsten Juni angekündigten Rücktritt von Zentralbankchef Agustín Carstens kritisch. Der Ökonom mit deutschen Wurzeln gilt als bewährter Steuermann in der Geldpolitik. Es dürfte schwerfallen, einen Nachfolger mit ähnlich hoher Kompetenz zu finden.

An schlechten Nachrichten ist also kein Mangel. Antizyklische Investoren sehen aber genau darin eine gute Einstiegsgelegenheit, zumal Experten die Risiken der Währungswette relativieren. Michael Hasenstab von Templeton etwa glaubt nicht an allzu strenge Handelsrestriktionen. Unter diesen würden ja auch im Nachbarland produzierende US-Unternehmen Schaden nehmen. Hasenstab hält daher den Peso aktuell für unterbewertet.

Unter hohen Zöllen auf mexikanische Waren würden auch US-Konsumenten leiden, ergänzt Carlos Slim. Der Chef des mexikanischen Konzerns América Móvil will auch nicht ausschließen, dass Mexiko von einer dank Trump einsetzenden kräftigen Konjunkturbelebung profitieren kann. Das sollte dann auch Mexikos Währung wieder stärken. Mit der von der Kreditanstalt für Wiederaufbau jüngst emittierten Peso-Anleihe können Investoren daran partizipieren.