Um die pandemiebedingten Schäden zu beheben, nehmen Staaten viel Geld in die Hand. Brasilien beispielsweise hat bereits ein Konjunkturpaket in Höhe von umgerechnet 76 Milliarden Dollar aufgelegt - das sind rund acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Dennoch: Es scheint nicht zu reichen. Die Regierung will nachlegen. Die steigende Verschuldung beunruhigt jedoch die Gläubiger.

Mexiko-Investoren können hingegen vorerst noch gelassen bleiben. Obwohl die wirtschaftliche Gesamtleistung im vergangenen Jahr um 8,5 Prozent schrumpfte, will Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador ein Downgrade seitens der Ratingagenturen nicht riskieren. Mexiko wird aktuell mit der Investment-Grade-Note "BBB" eingestuft. Der Ausblick ist jedoch negativ.

Obradors Stimulierungsplan entspricht laut "Americas Quarterly" nur 0,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Mit rund 4,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts weist Mexiko daher aktuell die niedrigste Neuverschuldungsrate in Lateinamerika auf. Vergleichsweise moderat fällt mit 52 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auch die Gesamtverschuldung aus.

Anschub vom Nachbarn

Obradors Sparkurs ist ungewöhnlich. Linkspopulistische Politiker tendieren - insbesondere in Lateinamerika - eher zu einer expansiven Ausgabenpolitik. Der 67-Jährige will jedoch die Chancen künftiger Generationen nicht verspielen.

Allerdings wird es, im Vergleich zu anderen lateinamerikanischen Ländern, wesentlich länger dauern, bis die Wirtschaft wieder das Vorkrisenniveau erreicht hat. Für das laufende Jahr prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IWF) eine Zunahme von "nur" vier Prozent.

Vielleicht ist aber auch mehr drin. Von US-Präsident Joe Bidens Konjunkturprogramm sollte auch Mexiko profitieren. Der Nachbar im Norden ist der wichtigste Abnehmer mexikanischer Exporte. Noch dazu ist Mexikos Notenbank aktiv. Sie senkte jüngst den Leitzins um 25 Basispunkte auf vier Prozent. Weitere geldpolitische Maßnahmen sind nicht unwahrscheinlich. Alle Infos zur Anleihe finden Sie hier.