Luxusresidenzen in Toplagen sucht man im Portfolio vergeblich. Noratis ist stattdessen auf ältere Wohnimmobilien in Städten ab 10 000 Einwohner fokussiert. Auch Werkswohnungen oder Quartiere am Rand größerer Städte sind für das Unternehmen interessant. Der Vorteil: "Die Immobilien werden von Investoren meist nur wenig beachtet, sie lassen sich daher relativ günstig kaufen", sagt Noratis-CEO Igor Bugarski. Beispielsweise wurden im November vier im Jahre 1969 errichtete Wohnhäuser mit 66 Wohneinheiten in Cuxhaven erworben. Im ersten Halbjahr dieses Jahres hat Noratis 753 Wohnungen gekauft.

Nach ihrer Modernisierung bleiben die Objekte im Bestand und werden vermietet oder an Investoren beziehungsweise an Mieter veräußert. Aktuell verfügt Noratis eigenen Angaben zufolge über einen Immobilienbestand im gesamten Bundesgebiet von über 3400 Wohneinheiten. Vor einem Jahr waren es rund 2400. Im ersten Halbjahr 2020 wurden Mieteinnahmen von acht Millionen Euro erwirtschaftet, das entspricht einem Plus von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Verkauft wurden 32 Wohnungen. Der sich aus Mieteinnahmen und Objektverkäufen zusammensetzende Umsatz belief sich im ersten Halbjahr auf 14 Millionen Euro.

In den kommenden Monaten will Noratis das Immobilienportfolio weiter ausbauen. Die dazu notwendigen Mittel hat sich das Unternehmen jüngst am Kapitalmarkt besorgt. Der bis zum Jahr 2025 laufende Bond (siehe Kasten) in Höhe von 50 Millionen Euro ist mit einen Kupon von 5,5 Prozent ausgestattet. Analysten von KFM Deutsche Mittelstand AG stufen die Anleihe mit "attraktiv" ein und vergeben 4,5 von fünf möglichen Sternen.

Starker Partner


Zusätzliche Mittel zum Ausbau des Portfolios beziehungsweise zur Stärkung der Finanzkraft steuert Merz Real Estate bei. Der Immobilienarm des Gesundheitskonzerns hält 47,7 Prozent der Anteile an Noratis. Bis zum Jahr 2024 will Merz Real Estate bis zu 50 Millionen Euro in Noratis investieren.