Deutschland wird älter: Bis zum Jahr 2060 steigt der Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung von aktuell 21 auf 34 Prozent. Umfragen zufolge wollen über 90 Prozent der älteren Menschen, solange es geht, ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu Hause führen, auch wenn sie eines Tages pflegebedürftig werden sollten.

Die Berliner Terragon AG profitiert von den demografischen Entwicklungen. Das Unternehmen ist im Bereich Servicewohnen beziehungsweise Betreutes Wohnen aktiv. Diese Immobilien - etwa das 2020 fertiggestellte Projekt Rivera in Berlin - sind auf die besonderen Herausforderungen des Alters zugeschnitten und bieten unter anderem barrierefreie Zugänge. Die Mieter oder Eigentümer können zudem Haushaltshilfen oder ärztliche Hilfe von Dienstleistern in Anspruch nehmen. Die Nachfrage ist groß. Nach Angaben von Terragon fehlen allein in den größten 30  Städten in Deutschland über 70 000 Seniorenimmobilien.

Joint Venture für Premiumsenioren


Terragon hilft die Angebotslücke zu schließen. Das Unternehmen erwirbt Grundstücke, plant, baut und veräußert die fertiggestellten Projekte an Investoren wie die Aachener Grundvermögen. Im vergangenen Jahr erzielte Terragon einen Nettogewinn in Höhe von 2,3 Millionen Euro. Um weiter zu wachsen, hat sich das Hauptstadtunternehmen mit der SAX-Gruppe zusammengeschlossen. In den nächsten drei bis fünf Jahren will das Joint Venture bis zu 600 Millionen Euro in das Servicewohnen für Senioren im Premiumsegment investieren.

Die dazu notwendigen Mittel hat sich Terragon erstmals auf dem Kapitalmarkt besorgt. Der im Jahr 2024 fällige Bond (siehe Kasten) ist mit einem jährlichen Zinssatz von 6,5 Prozent ausgestattet. Zu den Investoren zählt unter anderem der Deutsche Mittelstandsanleihen Fonds. Das Management sieht die Rückzahlung der Anleihe aus den projektierten Cashflows als gesichert an.