Nach einem opulenten Mahl kommt es mitunter zu Völlesymptomen - ein Digestiv vermag die Beschwerden zu lindern. Seit 1846 bietet das Famili­enunternehmen Underberg mit Sitz im nie­derrheinischen Rheinberg einen Magenbit­ter an, der verspricht, Bauchspannungen zu beheben. Die Kräuter stammen aus 44 Ländern und werden nach einem streng geheimen Verfahren verarbeitet.

An den Inhaltsstoffen und ihrem Mi­schungsverhältnis hat sich seit 175 Jahren nichts geändert. Underberg hat daher das lateinische Zitat "semper idem" - stets das Gleiche - in den Firmennamen auf­ genommen. Auch an der Flaschengröße 20 Milliliter hält das Unternehmen fest. Das sei die optimale Menge, um sich wohl­ zufühlen, heißt es. Verkauft werden die Fläschchen laut Firmenangaben in über 100 Ländern. Allein auf den Magenbitter verlässt sich Underberg aber nicht. Im Sortiment finden sich zudem die Marken Asbach, Grasovka und Southern Comfort.

Stabiler Ausblick


Um alte Anleihen zu refinanzieren und um zu wachsen, begibt Underberg Anlei­hen. Zwei Bonds sind derzeit ausstehend. Sie werden 2024 (WKN: A2L QQ4) und im Jahr 2025 fällig. Die Papie­re eignen sich jedoch nur für sehr risiko­bereite Investoren. Im Mai stufte die Cre­ditreform die Bonitätsnote von "BB­" auf "B+" herab. Der Ausblick ist aber stabil. Begründet wurde die Herabstufung mit den sich aus der Pandemie ergebenden Risiken für den Getränkeabsatz und deren Auswirkungen auf die Finanzkennzahlen.

Im Geschäftsjahr 2020/21 (April 2020 bis März 2021) sank der Gewinn vor Steu­ern, Zinsen und Abschreibungen von 12,5 auf neun Millionen Euro. Die beiden An­ leihen zusammen bringen es aber auf ein Volumen von 85 Millionen Euro. Wegen der hohen Verschuldung schätzt das Ana­lysehauses URA Research die Kennzahl Nettoverschuldung/Ebitda nur mit "aus­ reichend" ein. Auch lag der Cashflow in den vergangenen Jahren nur geringfügig über den Zinszahlungen. Die Bedienung der Verbindlichkeiten sollte laut URA Re­ search dennoch weiterhin problemlos möglich sein.

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