US-Konsumenten tragen rund zwei Drittel zum Bruttoinlandsprodukt der größten Volkswirtschaft der Welt bei. Deren Kaufkraft wird derzeit jedoch aufgezehrt, für das gleiche Geld können sie sich weniger leisten. Die Preise sind massiv in die Höhe geschossen. Im Oktober betrug die Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahresmonat 6,2 Prozent - eine derart hohe Teuerung wurde zuletzt im Jahr 1990 ermittelt. Erklären lässt sich der Anstieg mit dem Aufschwung nach der Pandemie, steigenden Löhnen und anziehenden Energiekosten. Zudem sind die Lieferketten weiterhin angespannt. Die bislang noch robuste Nachfrage trifft auf ein vermindertes Angebot. Bis Ende des Jahres wird sich daran nicht viel ändern. Der US-Handelsverband geht davon aus, dass die Umsätze im Weihnachtsgeschäft gegenüber dem Vorjahr um bis zu zehn Prozent steigen können.

Setzt sich der Preisanstieg im kommenden Jahr fort? Darüber wird derzeit heftig spekuliert. Die Ratingagentur Moody’s, das Weiße Haus und US-Finanzministerin Janet Yellen sind der Auffassung, dass es sich nur um eine temporäre Inflation handelt. In den kommenden Monaten sollten sich bestehende Produktionsengpässe wieder auflösen. Auch Jerome Powell, Chef der US-Notenbank Fed, geht von einem vorübergehenden Preisanstieg aus.

Hoch verschuldet

Gleichwohl hat die Fed reagiert und reduziert die Geldmenge. Schon in diesem Monat beginnt sie, ihre monatlichen Anleihekäufe in Höhe von bislang 120 Milliarden Dollar zurückzufahren. Voraussichtlich im nächsten Sommer wird sie das "Tapering"-Programm ganz einstellen. Nicht auszuschließen, dass die US-Notenbank im kommenden Jahr sogar an der Zinsschraube drehen wird. Allzu kräftige Anhebungen sind aber nicht zu erwarten. Die hohe Staatsverschuldung der USA von 132 Prozent des Bruttoinlandsprodukts spricht dagegen.

Die Erwartung einer Zinswende allein aber reicht schon aus, um den Dollar gegenüber dem Euro zu stärken. Der Kauf der jüngst emittierten US-Staatsanleihe (siehe Kasten) ist daher sinnvoll. Anleger profitieren von Währungsgewinnen. Zwar dürfte eine Zinserhöhung der US-Notenbank - sofern sie kommt - den Anleihekurs drücken. Der Rücksetzer sollte aber moderat ausfallen.

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