Zu Fernsehen oder Netflix-Serien gibt es für Familien mit Kindern durchaus Alternativen: Spiele. Die dazu notwendigen Produkte erwirbt die Nürnberger Vedes bei den jeweiligen Herstellern und vertreibt über 18 000 Artikel an den Fachhandel. Die 3700 Kunden unterstützt Vedes auch im Einkauf, bei der Logistik und der Finanzierung.

Anfang des Jahres bezeichnete Vedes-Vorstandschef Thomas Märtz das Unternehmen noch als "pumperlgsund". Vedes hatte im Geschäftsjahr 2019 den Gewinn vor Steuern im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent auf eine Million Euro gesteigert. Die zur Eindämmung des Coronavirus getroffenen Ladenschließungen trübten jedoch die anfänglich optimistischen Erwartungen deutlich. Der Thekenumsatz der Vedes-Handelspartner fiel in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über neun Prozent. Inzwischen haben Geschäfte wieder geöffnet, Vedes rechnet dennoch für 2020 mit einem Verlust in Höhe von drei bis vier Millionen Euro.

Einen Zahlungsausfall müssen Besitzer der bis zum Jahr 2022 laufenden Anleihe (siehe unten) nicht befürchten. Die Firma geht davon aus, 2021 wieder schwarze Zahlen zu schreiben.

Liquidität gesichert

Insbesondere die während der Lockdown-Phase bei den Kunden vorangetriebene Digitalisierungsoffensive soll das Geschäft wieder beleben, wenn es zu erneuten Schließungen im stationären Handel kommen sollte. Zudem wurden laut Management ein Kostensenkungsprogramm in die Wege geleitet, Investitionen zurückgehalten sowie Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität getroffen. Bislang hat Vedes, eigenen Angaben zufolge, vereinbarte Kreditlinien nicht beanspruchen müssen.